Die Geschäftsführerin des Internationale Währungsfonds IWF Kristalina Georgieva sagte, über die Hälfte der Zentralbanken auf der ganzen Welt würden an digitalen Währungen arbeiten.

Auf einer virtuellen Konferenz, die von der Bocconi Universität am 5. Oktober veranstaltet wurde, sagte Georgieva, der IWF untersuche digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) und digitale Währungen insgesamt und deren Auswirkungen auf die makroökonomische Stabilität. Sie sagte, die Technologie habe Leuten die Möglichkeit gegeben, "nahtlose und günstigere" Überweisungen zu machen. CBDCs seien Georgieva zufolge die zuverlässigste Form von digitaler Währung, da diese staatlich unterstützt werden und generell regulatorisch konform seien.

"Wir haben eine Umfrage unter unseren Mitgliedern gemacht und das Ergebnis war beeindruckend: 110 Länder untersuchen CBDCs und sind dabei unterschiedlich weit", so die Geschäftsführerin.

Georgieva fügte hinzu, Stablecoins würden "die digitale Lücke bei privat ausgegebenen Geld schließen". Bitcoin (BTC) und andere Kryptowährungen seien hingegen eher Vermögenswerte als Geld.  Die IWF-Geschäftsführerin erklärte, die Kursvolatilität sei eine der größten Besorgnisse bei letzteren. Öffentliches Vertrauen und etablierte rechtliche und regulatorischen Rahmen seien nötig, damit CBDCs erfolgreich werden.

Derzeit sind die Bahamas das einzige Land, mit einer staatlichen digitalen Währung, nämlich dem Sand Dollar, die die Zentralbank der Bahamas im Oktober 2020 herausbrachte. Die chinesische Zentralbank führt bereits Pilotprojekte mit ihrer eigenen CBDC in verschiedenen Provinzen durch. Sie hat auch bereits grenzüberschreitende Tests in Zusammenarbeit mit der Zentralbank von Hongkong durchgeführt. Die Vereinigten Staaten hingegen sind sich bei diesem Thema noch uneinig.

In diesem Zusammenhang: IWF spricht über Vor- und Nachteile einer digitalen Zentralbankwährung

In einem kürzlichen Bericht des IWF wurden Schwellenmärkte und Entwicklungsländer gebeten, "die Vorteile einer digitalen Zentralbankwährung in Betracht zu ziehen", um eine finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Der IWF sagte im April, er würde Projekte im Krypto-Bereich "stärker" überwachen, darunter etwa CBDCs, Stablecoins und digitale Währungen. Das diene dem Zweck, dass der IWF "mit den politischen Herausforderungen" im Zusammenhang mit der Technologie "Schritt halten" kann.