Die Notenbank von Indien RBI lässt ihre Pläne zur Einführung einer digitalen Währung ruhen. Das geht aus einem Bericht der indischen Business-Nachrichtenagentur Hindu Business Line hervor.

Die indische Zentralbank hatte ursprünglich angekündigt, im April dieses Jahres eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) in Betracht ziehen zu wollen, und hat damals von der Einrichtung einer abteilungsübergreifenden Gruppe gesprochen, die mögliche Vorteile und die Durchführbarkeit prüfen sollte.

Im August bestätigte die RBI die Gründung der Gruppe und erklärte, dass sie eine CBDC recherchieren würde, die an die Rupie gekoppelt sein soll. Als Gründe dafür wurden die Kosten für den Druck von Papier und die steigende Popularität der Verwendung digitaler Token genannt.

Während die Ergebnisse dieser Prüfung unbekannt sind, scheint Delhi seine Meinung nun geändert zu haben.

"Die Regierung will die digitale Währung nicht mehr. Sie denkt, es sei noch zu früh, um überhaupt an eine digitale Währung zu denken", hieß es von Hindu Business Line laut einer nicht näher genannten Quelle.

Mit dieser Zurückhaltung bekräftigt die Regierung ihr Unschlüssigkeit, die sie letzte Woche zum Thema Kryptowährungsregulierung gezeigt hat. Vermögenswerte, wie etwa (BTC), die nicht staatlich kontrolliert werden, sollen auf absehbare Zeit in einer Grauzone verbleiben, so ein Staatsminister gegenüber dem Parlament. Dabei hieß es, dass das Thema mit der nötigen Vorsicht angegangen werde.

Es wurde erwartet, dass Indien im Jahr 2018 eine Art regulatorischen Rahmen schaffen würde, da das geltende Verbot der RBI in Bezug auf die Verarbeitung von Kryptotransaktionen durch Banken sehr viel Kritik auf sich gezogen hat.  

Die Regierung sucht unterdessen weiter nach Möglichkeiten, den Bargeldverbrauch in Indien zu reduzieren. Dabei werden Transaktionen bereits mit biometrischen Daten der Verbraucher über das Aadhaar-System verknüpft, das angeblich das weltweit größte biometrische ID-System. Es sollen darin Daten von mehr als einer Milliarde Menschen aufgezeichnet worden sein.

Einige Parteien zeigten sich erleichtert über die Zurückstellung der CBDC-Option.

"Es ist noch zu früh für die RBI, eine Krypto-Rupie zu starten, da dazu mehr Verständnis für die Kryptoökonomie nötig ist", so der Gründer der lokalen Kryptowährungsbörse Belfrics Praveen Kumar gegenüber Hindu BusinessLine. Er fügte hinzu:

"Es ist richtig, den Prozess aufzuschieben und zu sehen, wie sich die börsennotierte Peer-to-Peer-Wirtschaft entwickelt."

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