Der Weltklimarat der Vereinten Nationen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) beschäftigt sich mit der wissenschaftlichen Bewertung des Klimawandels. Dieser betrachtet Kryptowährungen als eine der Technologien, die einen höheren Energiebedarf haben könnten.
Laut einem Bericht vom Montag sagte der IPCC, dass Kryptowährungen im Rahmen der Infrastruktur rund um Rechenzentren und Informationstechnologiesystemen im Zusammenhang mit Blockchain eine "bedeutende globale Quelle" für CO2-Emissionen sein könnten. Die Gruppe erklärte, die geschätzten CO2-Emissionen zwischen 2010 und 2019 würden darauf hindeuten, dass die Wahrscheinlichkeit einer Begrenzung des Anstiegs der Durchschnittstemperatur der Erde um 1,5 °C bei 50 Prozent liege, wenn man das verbleibende CO2-Budget von 2020 betrachtet.
"Der Energiebedarf von Kryptowährungen ist ebenfalls ein wachsendes Problem. Allerdings besteht derzeit erhebliche Unsicherheit im Hinblick auf den Energieverbrauch der Blockchain-Infrastruktur dahinter", wie es im Bericht heißt. "Es ist zwar klar, dass der Energiebedarf des Bitcoin-Minings weltweit seit 2017 deutlich gestiegen ist, aber in der aktuellen Literatur gibt es aufgrund von Datenlücken und unterschiedlichen Modellierungsansätzen sehr unterschiedliche Schätzungen für 2020 (zwischen 47 TWh und 125 TWh)."
Der IPCC hat neben Krypto und Blockchain auch den Energiebedarf für künstliche Intelligenz miteinbezogen. Die Gruppe stellte jedoch fest, dass bei allen Technologien Emissionsreduzierungen und Emissionssteigerungen möglich seien, je nachdem, wie sie gesteuert werden:
"Große Verbesserungen in der Informationsspeicherung, -verarbeitung und -kommunikation, sowie künstliche Intelligenz, werden die Emissionen beeinflussen. Sie können die energieeffiziente Steuerung verbessern, die Transaktionskosten für die Energieerzeugung und -verteilung senken und die Nachfragesteuerung verbessern. Außerdem kann das auch den Bedarf an physischen Transporten reduzieren."
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Der IPCC hat zuvor bereits zwei Berichte veröffentlicht, um für eine Halbierung der weltweiten Emissionen bis 2030 zu plädieren. Damit sollen die Umweltauswirkungen des Klimawandels minimiert werden. Die meisten Experten sind sich einig, dass die Auswirkungen einen Anstieg des Meeresspiegels und eine Zunahme extremer Wetterereignisse umfassen könnten. Das ist für Leute, die in Küstennähe wohnen und für die Nahrungsmittelproduktion eine Herausforderung.
"In den von uns bewerteten Szenarien müssen die globalen Treibhausgasemissionen spätestens 2025 ihren Höhepunkt erreichen und bis 2030 um 43 Prozent reduziert werden, wenn wir eine Begrenzung der Erwärmung auf etwa 1,5 °C anstreben. Gleichzeitig müsste auch das Methan um etwa ein Drittel reduziert werden", so der IPCC. "Selbst wenn wir das schaffen, ist es fast unvermeidlich, dass wir diese Temperaturschwelle vorübergehend überschreiten. Aber bis zum Ende des Jahrhunderts könnten wir wieder unter diese fallen."
"Wir müssen jetzt handeln, sonst sind 1,5 °C nicht mehr zu erreichen. Dann wird es physisch unmöglich, dieses Ziel zu erreichen." – #IPCC Working Group III Co-Chair Jim Skea at today’s press conference for the release of the latest #IPCC #ClimateReport on the mitigation of #climatechange. pic.twitter.com/EVouUNxaVQ
— IPCC (@IPCC_CH) April 4, 2022
Viele Regulierungsbehörden, Gesetzgeber und sogar Prominente haben Krypto- und Blockchain-Ziele gesetzt, weil die Auswirkungen des Klimawandels auf der gnazen Welt sichtbarer werden und eine Reduzierung der Emissionen immer nötiger wird. CoinShares berichtete jedoch im Januar, dass das Bitcoin -Mining-Netzwerk im Jahr 2021 nur 0,08 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen ausmache. Das entspricht 49.360 Megatonnen.
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