Ein leitender Beamter der iranischen Behörde für Wissenschaft und Technologie hat gesagt, dass Blockchain die wirtschaftliche Lage des Landes verbessern kann. Die entsprechenden Äußerungen wurden von der englischsprachigen Zeitung Tehran Times am 16. Dezember berichtet.

Alireza Daliri, stellvertretender Leiter der Abteilung für Entwicklung bei der Behörde für Wissenschaft und Technologie, meint, dass Blockchain eine der Technologien ist, auf die sich der Iran in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern konzentrieren sollte, da weltweit schon „mehr als 140 Länder“ von der Innovation profitieren.

Daliri ging zwar auch auf die Bedenken ein, die bei manchen Ländern hinsichtlich der Risiken von Blockchain bestehen, doch er selbst gibt sich zuversichtlich, dass die möglichen Vorteile die etwaigen Nachteile überwiegen.   

Des Weiteren umriss er in seinen Aussagen das Funktionsprinzip von Blockchain und unterstrich dabei besonders deren Unveränderlichkeit und sichere Verschlüsselung, wobei er anmerkte, dass seine Behörde die Technologie in verschiedenen Bereichen einsetzen wolle. Daliri wies in diesem Kontext darauf hin, dass die Blockchain langwierige bürokratische Abläufe optimieren könnte. Außerdem plant seine Behörde, zukünftig verschiedene Blockchain-Projekte aus der Privatwirtschaft zu fördern.

Die Zeitung berichtet im Rahmen des Artikels auch, dass eine Gruppe aus „Blockchain-Experten“ von der in Teheran ansässigen Technischen Universität Sharif diesen Monat angekündigt hat, an einer Blockchain-App für die Taxi-Branche zu arbeiten. Der Gründer des dazugehörigen Startups gibt an, dass dazu ein eigenes Initial Coin Offering (ICO) ins Leben gerufen werden soll.

Obwohl die Regierung des Iran eine Pro-Blockchain Stellung einnimmt, hat die Zentralbank des Landes (CBI) im April ein Verbot ausgesprochen, das Finanzinstituten verbietet, mit Kryptowährungen zu handeln.

Im Frühling gab es Berichte, dass die iranische Bevölkerung wegen des amerikanischen Ausstiegs aus dem Atomabkommen (mit dem Iran) verstärkt an Bitcoin und Kryptowährungen interessiert ist. Der politische Konflikt hatte nämlich negative Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft, was den Kryptos wiederum entgegenkam.

Das iranische Forschungszentrum für Digitale Angelegenheiten hatte im Juli einen ersten Entwurf für eine staatliche Digitalwährung angekündigt, wobei das Land damit internationale Sanktionen aushebeln möchte.

Im Oktober hatte die amerikanische Behörde für Finanzkriminalität (FinCEN) Kryptobörsen dazu aufgefordert, iranische Kryptowährungen im Hinblick auf die Umgehung von Sanktionen zu beobachten.