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Amin HaqshanasAmin Haqshanas

JPMorgan friert Konten von Stablecoin-Startups ein

Wegen Bedenken hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Ländern, die Sanktionen unterliegen, hat die Großbank JPMorgan für zwei Stablecoin-Unternehmen vorläufig die Konten gesperrt.

JPMorgan friert Konten von Stablecoin-Startups ein
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JPMorgan Chase hat Berichten zufolge Bankkonten von zwei durch Risikokapital finanzierten Stablecoin-Startups gesperrt, nachdem es Risiken im Zusammenhang mit sanktionierten und als riskant eingestuften Ländern festgestellt hatte.

Die Konten gehörten BlindPay und Kontigo, zwei von Y Combinator unterstützten Stablecoin-Startups, die laut einem Bericht von The Information hauptsächlich in Lateinamerika tätig sind. Beide Unternehmen nutzten die Bankdienstleistungen von JPMorgan über Checkbook, ein Unternehmen für digitale Zahlungen, das mit großen Finanzinstituten zusammenarbeitet.

Dem Bericht zufolge kam es zu den Sperrungen, nachdem JPMorgan Geschäftsaktivitäten im Zusammenhang mit Venezuela und anderen Orten, die US-Sanktionen unterliegen, gemeldet hatte.

Ein Sprecher von JPMorgan sagte Berichten zufolge, dass die Entscheidung nicht durch eine Ablehnung von Stablecoins an sich motiviert sei. „Das hat nichts mit Stablecoin-Unternehmen zu tun“, erklärte der Sprecher gegenüber The Information. „Wir betreuen sowohl Stablecoin-Emittenten als auch andere Stablecoin-Unternehmen und haben kürzlich sogar einen Stablecoin-Emittenten an die Börse gebracht“, fügte der Sprecher hinzu.

Rückbuchungen lösen Kontosperrungen aus

Der CEO von Checkbook, PJ Gupta, erklärte gegenüber The Information, dass BlindPay und Kontigo zu den Unternehmen gehörten, die mit einem Anstieg der Rückbuchungen in Verbindung standen, der die Bank dazu veranlasste, Konten zu schließen. Laut Gupta war der Anstieg auf die rasche Neukundengewinnung zurückzuführen. „Sie öffneten die Schleusen und eine Menge Leute kamen über das Internet herein“, erklärte er.

Die Kontosperrungen erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem JPMorgan und Checkbook ihre Partnerschaft vertiefen. Im November 2024 gaben die beiden Unternehmen bekannt, dass Checkbook dem J.P. Morgan Payments Partner Network beitreten werde, wodurch Firmenkunden digitale Schecks versenden können. Checkbook hat außerdem Anfang 2024 sein B2B-Zahlungsangebot erweitert und zielt damit auf Branchen wie Rechtsdienstleistungen, Behörden und Banken ab.

Wie Cointelegraph berichtete, werden Kryptowährungen immer mehr zu einem zentralen Bestandteil der Wirtschaft in Venezuela, da die Bürger auf digitale Vermögenswerte zurückgreifen, um sich vor einer zusammenbrechenden Währung und strengeren staatlichen Kontrollen zu schützen.

Cointelegraph wandte sich an JPMorgan, um eine Stellungnahme zu erhalten, hatte jedoch bis zur Veröffentlichung keine Antwort bekommen.

Winklevoss auch im Clinch mit JPMorgan

Im Juli behauptete Tyler Winklevoss, Mitbegründer von Gemini, dass JPMorgan Chase den Wiederaufnahmeprozess der Kryptobörse als Reaktion auf seine öffentliche Kritik an der neuen Datenschutzpolitik der Bank ausgesetzt habe. Winklevoss warf der Bank wettbewerbswidriges Verhalten vor, das Fintech- und Krypto-Unternehmen schaden könnte.

Unterdessen erwägt JPMorgan Pläne, seinen institutionellen Kunden den Handel mit Kryptowährungen, einschließlich Spot- und Derivateprodukten, anzubieten, da das Interesse angesichts eines günstigeren regulatorischen Umfelds in den USA wächst.