Der Richter, der eine milliardenschwere Sammelklage gegen GitHub, OpenAI und Microsoft wegen der mutmaßlichen unerlaubten Nutzung von geistigem Eigentum (IP) zum Training der KI-Programmierungssoftware "GitHub Copilot" beaufsichtigt, hat die Klagen teilweise abgewiesen.
Das ist ein Sieg für die großen Tech-Unternehmen und die generative KI-Branche, gegen die derzeit eine Reihe von Klagen läuft.
Gerichtsverfahren gegen OpenAI/GitHub/Microsoft
Die Kläger hatten behauptet, OpenAI habe GitHub "gescrappt" und von Menschen erstellte Codeschnipsel verwendet, um GitHub Copilot ohne Erlaubnis, Entschädigung oder Erwähnung zu trainieren. Der Klage zufolge reproduzierte Copilot den von Menschen erstellten Code Zeile für Zeile, und die Kläger verlangten daher offenbar eine Entschädigung in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar.
In dem Fall gibt es fünf anonyme Kläger, die die Gruppe vertreten, und in den bisher veröffentlichten Gerichtsdokumenten jeweils als "John Doe" bezeichnet werden.
Laut mehreren, unabhängigen Berichten von Bloomberg Law und Law360 hat der Richter Jon S. Tigar die Sammelklagen, die sich auf den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) berufen, abgewiesen. Laut Bloomberg Law liegt das daran, dass die Kläger "nicht nachweisen konnten, dass ihr Code identisch reproduziert wurde".
Die Abweisung von Richter Tigar wurde am 24. Juni bekanntgegeben. Aus damit zusammenhängenden Dokumenten geht hervor, dass der Text der Klageschrift zu diesem Zeitpunkt für die Öffentlichkeit nur eingeschränkt zugänglich war, möglicherweise aufgrund der Offenlegung von zuvor geschwärzten Namen. Sie wurde offenbar am Freitag, dem 5. Juli, entsiegelt.
Auswirkungen auf KI
Die Klage wurde ursprünglich im Jahr 2022 eingereicht. Zum damaligen Zeitpunkt waren Analysten und Experten der Meinung, dass der Fall weitreichende Auswirkungen auf die Technologiebranche haben würde. James Vincent von The Verge schrieb zum Beispiel, dass "die Klage einen großen Einfluss auf die weitere Welt der künstlichen Intelligenz haben könnte".
Im selben Artikel zitierte Vincent zwei Programmierer, die mutmaßlich hinter der Klage stehen und damals die Meinung vertraten, "wir befinden uns in der Napster-Ära der KI", und "die Nutzung von fremdem Code durch Microsoft ohne Namensnennung könnte die Open-Source-Bewegung zerstören".
Diese Behauptungen sind offenbar weitgehend zurückgewiesen worden. Was das für Microsoft, OpenAI und GitHub bedeutet, ist zwar noch unklar, aber es könnte zu verstärkten Bemühungen der Unternehmen im Bereich der KI-generierten Programmierung führen.
Gegen Microsoft und OpenAI laufen mehreren damit verbundene Klagen, darunter eine von der New York Times, die Ähnlichkeiten mit diesem Fall aufweist. Ähnlich wie die Programmierer behauptet die New York Times, dass OpenAI ihr geistiges Eigentum verwendet habe, um ihre Modelle zu trainieren, und dass diese Modelle manchmal Ergebnisse produzieren, die identische Informationen enthalten.
Ob das jüngste Urteil zugunsten von OpenAI, Microsoft und GitHub irgendeinen Einfluss auf diesen und/oder andere verwandte Fälle haben wird, bleibt abzuwarten.
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