Ein Top-Manager der Schweizer Privatbank Julius Bär ist der Meinung, dass Kryptowährungen sich momentan noch in einem „darwinistischen Selektionsprozess“ befinden.
Die entsprechenden Äußerungen machte Christian Gattiker-Ericsson, Chef-Stratege und Leiter für Forschung und Investitionen, am 29. Oktober gegenüber der Wirtschaftszeitung Arabian Business. So sagte er im Wortlaut:
„Wir befinden uns momentan noch in einem darwinistischen Selektionsprozess, bei dem verschiedene Geschäftsmodelle ausprobiert werden und miteinander konkurrieren, ohne dass es bisher einen klaren Sieger gegeben hat.“
Mehr Gold als Geld
Des Weiteren sieht Gattiker-Ericsson es als problematisch an, dass viele Kryptowährungen „nur begrenzte oder abgestufte Umlaufmengen haben, was sie mehr zu einer Art Gold macht als zu tatsächlichen Währungen“.
Auch von einem Grundgedanken der Blockchain-Technologie, nämlich der Dezentralisierung, scheint er wenig zu halten, da er vielmehr fordert, dass „das Vertrauen, das Währungen, Zentralbanken und Regierungen innewohnt“ auf die virtuelle, dezentralisierte Welt übertragen werden müsse.
Nichtsdestotrotz bezeichnet der Top-Manager Blockchain-Technologie als ein neues Feld, dass es auch für sein Unternehmen zu bespielen gelte, da sie das Potenzial hätte „die Regeln der Branche neu zu definieren“.
Krypto-Kehrtwende von Julius Bär
Wie Arabian Business anmerkt, hatte der ehemalige Julius Bär Geschäftsführer Bernhard Hodler Kryptowährungen im Jahr 2018 noch mit Glücksspiel verglichen.
Obwohl Hodler damals betonte, dass seine Privatbank ihren Kunden dringendst davon abrät, mit Kryptowährungen zu spekulieren, scheint Julius Bär mittlerweile eine Kehrtwende gemacht zu haben.
So hatte die Privatbank im Februar angekündigt, dass sie ihren Kunden in Zusammenarbeit mit der Schweizer Krypto-Bank Seba Crypto bald auch Zugang zu digitalen Finanzprodukten gewähren will. Darüber hinaus ist Julius Bär bei Seba Crypto als Investor beteiligt.
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