Der neu ernannte Geschäftsführer der Kryptobörse Kraken hat bestätigt, dass er zunächst nicht plant, sein Unternehmen bei der Börsenaufsicht SEC als Börse zu registrieren und dass auch keine Kryptowährungen aus dem Angebot genommen werden sollen, die von der SEC womöglich als Wertpapiere eingestuft werden.

Wie Reuters entsprechend am Donnerstag berichtet, sieht der neue Kraken-CEO Dave Ripley keinen Grund, sich bei der SEC als Börse zu registrieren, denn nach seiner Auffassung handelt Kraken nicht mit Wertpapiere.

„An der Notierung von Kryptowährungen, die Wertpapiere sind, haben wir ohnehin kein Interesse“, wie Ripley entgegnet.

Allerdings will der Neuankömmling zugleich nicht gänzlich verneinen, dass Wertpapier-Tokens gelistet werden, so meint er: „Es könnte irgendwann einen neuen Token geben, der interessant ist und zugleich ein Wertpapier ist, in einem solchen Fall könnten wir daran interessiert sein.“

Dave Ripley wird Nachfolger von Jesse Powell, dem langjährigen CEO und Mitgründer von Kraken, der am 21. September nach 11 Jahren Amtszeit von seinem Posten zurückgetreten ist. Hauptgrund für diesen Schritt war das rasante Wachstum von Kraken, das für Powell in dieser Funktion zu viel geworden ist.

In seinem Statement zum Machtwechsel betont Ripley, dass seine Ziele sich mit denen von Powell „decken“ und dass dieser „in der Firma weiterhin sehr aktiv bleiben wird“.

Die Ankündigungen von Ripley sind jedoch konträr zu den Plänen von SEC-Chef Gary Gensler, der sich zuletzt anderweitig zu Kryptobörsen und Kryptowährungen geäußert hatte.

So hatte Gensler am 15. September vor dem parlamentarischen Bankenausschuss wiederholt, dass Kryptowährungen seiner Meinung nach größtenteils Wertpapiere sind und dass Krypto-Handelsplattformen dementsprechend als Börsen bei der Börsenaufsicht registriert werden müssten.

„Krypto-Dienstleister müssen sich eines Tages bei der Börsenaufsicht SEC und der Handelsaufsicht CFTC anmelden“, so Gensler im Rahmen seiner Aussage.

Im aktuellen Jahr hat die SEC bereits Ermittlungen gegen die große amerikanische Kryptobörse Coinbase eingeleitet, weil diese unrechtmäßig Wertpapiere verkauft haben soll.