Die von den Winklevoss-Zwillingen gegründete Kryptowährungsbörse Gemini arbeitet daran, die Einhaltung der europäischen Krypto-Vorschriften zu gewährleisten, indem sie ein spezielles Zentrum in Malta einrichtet.

Gemini hat Malta als Drehscheibe für die Einhaltung des Rahmenwerks der Europäischen Union für Märkte für Krypto-Assets (MiCA) gewählt, so eine Ankündigung vom 20. Januar.

Kurz zuvor hat Gemini von der maltesischen Finanzaufsichtsbehörde (MFSA) im Dezember 2024 die sechste europäische Registrierung als Virtual Asset Service Provider (VASP) erhalten.

Gemini zufolge bietet Maltas proaktiver Ansatz zur Unterstützung von Fintech-Innovationen und des Krypto-Ökosystems ein ideales Umfeld für die Börse, um ihre Aktivitäten in Europa auszuweiten.

Gemini hat MiCA-Lizenz noch nicht erhalten

Gemini hat zwar seinen europäischen MiCA-Hub in Malta eingerichtet, aber noch keine MiCA-Lizenz von der maltesischen Finanzaufsichtsbehörde erhalten, so Geminis Europachef Mark Jennings gegenüber Cointelegraph.

"Um eine MiCA-Lizenz zu erhalten, muss man entweder einen ganz neuen Lizenzantrag in einer neuen Region stellen, oder es gibt eine Übergangszeit mit bestehenden VASP-Lizenzen, in der man in die MiCA-Lizenz aufgenommen wird", so Jennings.

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Der europäische Zweig von Gemini, Gemini Intergalactic EU, hat sich am 16. Dezember 2024 eine VASP-Lizenz in Malta gesichert. Quelle: MFSA

Mit Stand vom 20. Januar verfügt Gemini über VASP-Lizenzen in sechs Ländern der EU, darunter Malta, Frankreich, Irland, Spanien, Italien und Griechenland. Mit der französischen Lizenz will Gemini seine Krypto-Asset-Dienste in Frankreich im November 2024 einführen.

Verwahrung als Schlüsselelement der MiCA-Compliance

Die Organisation einer konformen Dienstleistungsinfrastruktur gehöre zu den Schlüsselelementen der MiCA-Konformität für Gemini, sagte Jennings und er fügte hinzu, dass zu den Anforderungen auch die Nachverfolgung und die Gewährleistung einheitlicher Onboarding-Prozesse gehören, die den gesetzlichen Standards entsprechen.

"Zuvor hatten wir unterschiedliche Anforderungen, um Kunden in Frankreich, Spanien und Italien einbinden zu können", sagte der Geschäftsführer und fügte hinzu, dass MiCA der Börse die Möglichkeit gebe, eine skalierbare Lösung für ganz Europa aufzubauen.

"Ich sehe das nicht als Herausforderung, sondern eher als Chance", sagte Jennings. "Die größte Herausforderung, die wir hatten, war die Bereitstellung von Ressourcen, um die notwendige Infrastruktur zur Unterstützung von MiCA aufbauen zu können", sagte er und er fügte hinzu:

"Der größte Punkt für die meisten globalen Börsen ist die Aufgabe, ein lokal konformes Verwahrungsangebot aufzubauen [...] Dafür ist eine Menge Infrastruktur erforderlich."

MiCA schafft Klarheit: Unsicherheit um Stablecoins weiter präsent

Mit MiCA sieht Gemini Europa auf dem Weg weg von einer fragmentierten Regulierung und hin zu mehr Transparenz und Widerstandsfähigkeit, so Jennings.

"Aus unserer Sicht bringt es den Kunden, die sich das gewünscht haben, eine gewisse regulatorische Sicherheit", so der Geschäftsführer gegenüber Cointelegraph.

Trotz zunehmender Sicherheit in Bezug auf die Krypto-Regulierung in der EU herrscht immer noch eine gewisse Verwirrung darüber, wie die MiCA bestimmte Stablecoins behandelt, räumte Jennings ein.

Große Stablecoin-Emittenten wie Circle erhielten im vergangenen Jahr die MiCA-Zulassung für ihren Stablecoin USDC . Tether hingegen - der Emittent des USDT, des nach Marktkapitalisierung größten Stablecoins - widersetzte sich der MiCA-Regulierung und löste damit Spekulationen über ein EU-weites Delisting des USDT als nicht konformer Stablecoin aus.

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