LSEG Technology, der Anbieter von Technologielösungen für die London Stock Exchange Group, hat angekündigt, dass sein Matching-Engine verwendet wird, um eine neue digitale Vermögenswertbörse in Hong Kong zu betreiben. Dies wurde in einer Pressemitteilung von LSEG Technology vom 22. Januar angekündigt.

Die Börse für digitale Vermögenswerte namens AAX, die bald eröffnet werden soll, kommt vom Blockchain- und Krypto-Fintech-Unternehmen ATOM Group. Die Plattform soll die erste digitale Vermögenswertbörse sein, die die sogenannte "Millennium Exchange" von LSEG Technology verwendet. Das ist ein skalierbarer Matching-Engine mit geringer Latenzzeit, der bereits an traditionellen Börsen wie der LSE, Borsa Italiana, der Osloer Börse und anderen im Einsatz ist.

Die AAX, deren Einführung für das erste Quartal dieses Jahres geplant ist, soll den LSEG-Matching-Engine als Grundlage für ihre Handelsplattform nutzen. Peter Lin, der CEO der ATOM Group, sagte, dass die Technologie dazu beitragen würde, Krypto-Händlern "mehr Fairness, Transparenz und Leistung" zu bringen.

Die Lizenzvereinbarung zwischen einem alteingesessenen Anbieter von Mainstream-Marktlösungen und einer aufstrebenden, disruptiven Plattform soll wohl Bedenken hinsichtlich Sicherheit, Marktmanipulation und Leistung in der Kryptoindustrie zerstreuen.

In Hongkong gibt es aktuell Hinweise darauf, dass die lokale Wertpapieraufsichtsbehörde, die Wertpapier- und Futures-Kommission (SFC), einen Rechtsrahmen zur Regulierung von Kryptobörsen erwogen wird. Der SFC-Vorsitzende erklärte dazu im vergangenen Oktober:

"Wir müssen prüfen, ob und wie diese digitalen Vermögenswerthandelsplattformen so reguliert werden können, dass sie einem Standard entsprechen, der mit dem eines lizenzierten Handelsplatzes vergleichbar ist. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass die Interessen der Anleger geschützt werden."

Im November veröffentlichte die SFC Einzelheiten zu ihrem Entwurf für eine Verhaltensregelung für Kryptobörsen sowie Leitlinien für Fonds, die sich mit Kryptowährung befassen. Während sich das formale Krypto-Regulierungsumfeld in Hongkong weiter entwickelt, haben einige Anwälte dort gewarnt, dass sich neue Regulierungen als hinderlich oder sogar schädlich für Neueinsteiger in die Kryptobranche erweisen könnten.