In einem knappen Rennen mit dem scheidenden brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat Luiz Inácio Lula da Silva, kurz auch nur "Lula" genannt, die Präsidentschaftswahlen des Landes in einer Stichwahl gewonnen.

Nach Angaben des Wahlausschusses besiegte Lula Bolsonaro in einer Stichwahl am 30. Oktober mit 50,9 Prozent der Stimmen. Lula bekam dabei etwa 60,3 Millionen Stimmen und der aktuelle Präsident 58,2 Millionen. Lula soll sein Amt ab Januar 2023 antreten, doch Berichten zufolge plant Bolsonaro, das Ergebnis anzufechten.

Lula war bereits von 2003 bis 2010 Präsident von Brasilien und erklärte im Oktober, Kryptowährungen würden "die Aufmerksamkeit der Behörden verdienen". Er forderte dabei Zentralbank des Landes auf, einen Rahmen für digitale Vermögenswerte zu schaffen, der sich an die internationalen Standards zur Bekämpfung von Geldwäsche und illegalen Praktiken hält. Er ist auch mit dem ehemaligen Zentralbankpräsidenten Henrique Meirelles befreundet, der im September als Berater zur Kryptobörse Binance gekommen ist. Er soll aber nun eine Position in Lulas Regierung in Erwägung ziehen.

Im Zuge seiner Präsidentschaftskampagne gab Lula bekannt, sein Plan für die brasilianische Regierung sei auf der Decred-Blockchain aufgezeichnet worden. Das solle als Beispiel für "eine innovative und unbestechliche Technologie von Aufzeichnungen, die von Computern auf der ganzen Welt verteilt werden, die auch hinter Bitcoin steht", dienen. Allerdings hat sich der zukünftige Präsident bisher kaum öffentlich zu Krypto und Blockchain geäußert.

Cointelegraph berichtete, dass über 12.000 Unternehmen in Brasilien Kryptowährungen halten (Stand: August). Das deutet darauf hin, dass digitale Vermögenswerte in Zukunft eine größere Rolle in der Wirtschaft des Landes spielen könnten. Es wurden auch Gesetzesentwürfe eingebracht, die Krypto-Zahlungen in Brasilien legalisieren wollen.