Die Luxemburger Finanzaufsicht CSSF warnt in ihren zwei Veröffentlichungen vom Mittwoch, 14. März, vor Investitionen in Kryptowährungen und ICOs (Initial Coin Offering).
In ihrer ersten Veröffentlichung weist die Behörde darauf hin, dass Kryptowährungen von keiner Zentralbank gestützt werden, warnt vor Volatilität der virtuellen Währungen und betont, dass die Angebote oft völlig intransparent und die Geschäftsmodelle unverständlich sind. Handelsplattformen seien keine Banken, die Kryptowährungen als Einlage verwalten. Beim Krypto-Handel bestünde das Verlustrisiko, da die Handelsplattformen technisch anfällig für den Diebstahl seien.
Die Luxemburger Finanzaufsicht rät daher den Menschen, die trotzdem in Krypto investieren wollen, sich zumindest sehr gut zu informieren. Zudem sei es überaus wichtig, nur so viel Geld anzulegen, wie man auch bereit sei zu verlieren.
In einer zweiten Veröffentlichung warnt die CSSF spezifisch vor ICOs. Die im Rahmen von ICOs erworbenen Tokens unterliegen häufig großen Preisschwankungen. Das Gesellschaftsmodell ist laut der Finanzaufsicht unerprobt. Es gäbe Mangel an überprüfbaren Informationen über die erzeugten Token und das gesammelte Geld. Die “Whitepapers” oder Vertragsbedingungen, die Funktionsweisen der jeweiligen Tokens anhand des zugrundeliegenden Programmiercodes (Smart Contract) behaupteten, seien schwer zu überprüfen. Der Code könne sich zudem als angreifbar und damit manipulierbar erweisen.
Die Blockchain-Technologie an sich will die Finanzaufsicht jedoch nicht infrage stellen, betont sie in den beiden Mitteilungen. Ihrer Meinung nach kann die Technologie "gewisse Vorteile in ihrem Einsatz im Finanzsektor und in verschiedenen innovativen Projekten bringen".
Nicht nur Luxemburger Finanzaufsicht ist skeptisch gegenüber Kryptowährungen und ICOs eingestellt. Die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat auch nicht einmal darauf hingewiesen, dass der Erwerb von Coins oder Tokens im Rahmen von ICOs für Anleger erhebliche Risiken birgt, und bezeichnete ICOs als „höchst spekulative Investments“. Noch früher warnte auch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) ihre Anleger vor den hohen Risiken der ICOs.
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