Der bekannte Bitcoin-Fürsprecher, Informatiker und Millionär John McAfee hat seine gewagte Kursprognose von 1 Mio. US-Dollar pro erneut bekräftigt.

Knappheit führt langfristig zu Kursanstieg?

McAfee, der im vergangenen Jahr bereits mit einer Kursprognose von 500.000 US-Dollar für Aufsehen gesorgt hatte, hatte seine Erwartung in diesem Jahr wiederum auf 1 Mio. US-Dollar hochgeschraubt. In einem Forbes Interview vom 30. September bestätigt der Erfinder von einem der führenden Anti-Virusprogramme nun, dass er im Jahr 2020 mit einem Bitcoin-Kurs von 1 Mio. US-Dollar rechnet.

Im Rahmen des Interviews begründete McAfee seine waghalsige Prognose hauptsächlich mit der begrenzten Umlaufmenge von Bitcoin und der daraus resultierenden Knappheit, die dessen Kurs langfristig nach oben treiben müsste. So hält McAfee seine Prognose für „reine Logik”:

„Es gibt nur 21 Mio. Bitcoins, wovon allein schon 7 Mio. für immer verloren sind, während mehrere Millionen weitere Bitcoin wahrscheinlich auch verloren sind, falls Erfinder Satoshi Nakamoto bereits verstorben sein sollte.“

85% aller Bitcoins bereits im Umlauf

Wie Cointelegraph jüngst berichtet hat, hat die Umlaufmenge von Bitcoin am 1. August die Marke von 17.850.000 Einheiten erreicht.

Dies bedeutet wiederum, dass sich 85% der insgesamt verfügbaren Menge bereits im Umlauf befinden. Es können in den nächsten 120 Jahren also nur noch 3,15 Mio. weitere Bitcoins produziert werden.

Seit Anfang August sind mehr als 100.000 weitere Einheiten hinzugekommen, denn wie die Daten von Blockchain.com zeigen, beträgt die Umlaufmenge derzeit 17.968.000 Bitcoins.

Allerdings scheint sich die „Logik” von McAfee momentan noch nicht auf den aktuellen Kurs auszuwirken, ganz im Gegenteil. So hat die marktführende Kryptowährung jüngst mehr als 1.500 US-Dollar an nur einem Tag verloren, woraufhin sich vorübergehend sogar ein mehrmonatiges Tief von weniger als 7.800 US-Dollar eingestellt hatte.

Bei Redaktionsschluss liegt der Bitcoin-Kurs jedoch schon wieder bei 8.268 US-Dollar, was einem leichten Tagesverlust von 1,1% entspricht, wie Coin360 zeigt.

Nichtsdestotrotz ist die These des Exzentrikers damit noch nicht ganz von der Hand gewiesen, da Bitcoin im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 27% erzielt. Vor einem Jahr um diese Zeit lag der Bitcoin-Kurs nämlich nur bei 6.500 US-Dollar. Dies könnte als unterstützender Beleg für McAfees Behauptung gesehen werden, dass Bitcoin langfristig „nur noch nach oben geht“.

Bitcoin one-year price chart. Source: Coin360

Bitcoin-Kursverlauf. Quelle: Coin360

Bitcoin ist ein Wertaufbewahrungsmittel

Im Rahmen des Interviews ging der Informatiker auch auf die hauptsächliche Funktion von Bitcoin ein. McAfee sieht die marktführende Kryptowährung nicht mehr als Zahlungsmittel oder Investitionswerkzeug, sondern vielmehr ein Wertaufbewahrungsmittel. Diese Vermutung wurde zuletzt auch häufiger von anderen Experten geäußert.

Laut McAfee eignen sich sogenannte Stablecoins, also Kryptowährungen, die zum Zwecke der namensgebenden Stabilität an andere Vermögenswerte angebunden sind, und Privacy Coins, also Kryptowährungen, die ein besonderes Augenmerk auf Datenschutz legen, besser als Zahlungsmittel und haben Bitcoin dementsprechend bereits in dieser Hinsicht den Rang abgelaufen.

Die Bayerische Landesbank stützte gestern wiederum indirekt die McAfee These, dass es sich bei Bitcoin um ein Wertaufbewahrungsmittel handelt. So zog die BayernLB in einer neuen Studie einen Vergleich zwischen Bitcoin und Gold, woraus die Bank schlussfolgert, dass der Bitcoin-Kurs bis 2020 auf 90.000 US-Dollar klettern wird.

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