Die CEOs von Meta und Spotify haben ihre Besorgnis über die ihrer Meinung nach zu restriktiven neuen Vorschriften der Europäischen Union (EU) zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) zum Ausdruck gebracht.

Mark Zuckerberg, der CEO von Meta, und Daniel Ek, der CEO von Spotify, veröffentlichten am Freitag, 24. August, gemeinsame Erklärungen, in denen sie den Ansatz der EU zur KI-Regulierung kritisierten, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung von Open-Source-KI.

Der Kernpunkt ihrer Argumentation ist, dass das derzeitige regulatorische Umfeld in der EU Innovation und Fortschritt im Bereich der KI behindert.

Beide CEOs argumentieren, dass die strengen Datenschutzbestimmungen im Zusammenhang mit KI, insbesondere in Bezug auf die Verwendung öffentlicher Daten, die Fähigkeit der europäischen Unternehmen, im globalen Wettbewerb zu bestehen, beeinträchtigen.

Spotify äußert Bedenken

Ek betonte, dass KI ein wesentlicher Faktor für den Erfolg von Spotify ist und es der Plattform ermöglicht, ihren Nutzern ein hochgradig personalisiertes Erlebnis zu bieten.

Er befürchtet jedoch, dass die derzeitige Regulierungssituation in der EU die Entwicklung von Open-Source-KI verlangsamen könnte, die seiner Meinung nach für das künftige Wachstum der Streaming-Branche und des Creator-Ökosystems im Allgemeinen von entscheidender Bedeutung ist.

Meta hält neue KI-Modelle in Europa zurück

Meta, die Muttergesellschaft von Facebook und Instagram, hat sich ebenfalls lautstark zu den Herausforderungen geäußert, die sich ihr durch die neuen EU-Vorschriften stellen. Zuckerberg wies darauf hin, dass Meta auf Grund dieser nicht in der Lage war, seine KI-Modelle auf öffentlichen Daten von Facebook- und Instagram-Nutzern zu trainieren, weil es keine klaren Rechtsvorschriften für den Umgang mit diesen Daten gibt.

Laut Meta ist die europäische KI-Entwicklung im Vergleich zu anderen Regionen, in denen Daten für das KI-Training leicht zugänglich sind, benachteiligt. Im Blogbeitrag von Meta heißt es dahingehend:

„Kurzfristig bedeutet die Verzögerung der Nutzung von Daten, die in anderen Regionen routinemäßig verwendet werden, dass die leistungsstärksten KI-Modelle nicht das kollektive Wissen, die Kultur und die Sprachen Europas widerspiegeln – und dass die Europäer nicht in den Genuss der neuesten KI-Produkte kommen.“

Das Unternehmen hat auch bestätigt, dass es aufgrund regulatorischer Unsicherheiten die Veröffentlichung seiner kommenden KI-Modelle zunächst zurückhalten wird, einschließlich des erwarteten Llama-Multimodells, das Bilder verstehen und interpretieren kann.

Am 5. Juni wurde Meta mit 11 Einwänden von der Datenschutzgruppe None of Your Business konfrontiert. Die Gruppe behauptete, dass die von Meta geplanten Änderungen an der KI-Datennutzung gegen die EU-Datenschutzvorschriften verstoßen könnten, da die Zustimmung der Nutzer fehle. Sie forderte deshalb sofortige Maßnahmen, um Metas Änderungen zu stoppen.

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