Der viel beachtete Krypto-Regulierungsentwurf der Europäischen Union (EU) könnte dafür sorgen, dass sich Krypto-Influencer womöglich der Marktmanipulation schuldig machen, wenn sie nicht ausreichend darauf hinweisen, dass ein Interessenskonflikt besteht.

Der Regulierungsentwurf namens „Markets in Crypto Assets“ (MiCA) hat bereits mehrere wichtige parlamentarische Schritte erfolgreich durchlaufen und ist nun auf dem besten Weg, in naher Zukunft endgültig verabschiedet zu werden.

Patrick Hansen, der Director für EU Strategy & Policy beim großen Stablecoin-Herausgeber Circle, verfolgt die Entwicklungen um den Entwurf ganz genau und hat im Zuge dessen am 1. November in einem Tweet darauf hingewiesen, dass Krypto-Influencer zukünftig ganz genau offenlegen müssen, ob und wie sie von ihrer Einflussnahme in den sozialen Medien auf dem Kryptomarkt profitieren, da ansonsten die neuen Bestimmungen aus den MiCA greifen könnten.

Dahingehend hebt Hansen eine Passage aus dem Entwurf hervor, in dem es heißt, dass die öffentliche Abgabe von Meinungen zu Kryptowährungen nachdem diese vom betreffenden Influencer gekauft wurden, ohne diesen Umstand offenzulegen, ein Interessenskonflikt ist, der als Marktmanipulation gewertet werden könnte.

Die entsprechende Passage stammt aus einem Abschnitt der MiCA, der darauf abzielt „Insiderhandel, die unrechtmäßige Weitergabe von Insiderinformationen und Marktmanipulation im Zusammenhang mit Kryptowährungen zu verhindern“.

Die Krypto-Community hat von der Passage bereits Notiz genommen, wobei diese im Krypto-Unterforum von Reddit überwiegend wohlwollend aufgenommen wird. So liest sich das am besten bewertete Kommentar:

„Viele Influencer bewerben immer wieder bestimmte Krypto-Projekte, ohne die Verantwortung für Verluste zu übernehmen, die anderen Anlegern dadurch entstehen. Es wird langsam mal Zeit, dass diese Influencer bekommen, was sie verdienen.“

Obwohl die MiCA wohl frühestens 2024 in Kraft treten könnten, kann ziemlich sicher davon ausgegangen werden, dass diese bereits in trockenen Tüchern sind. So meinte Hansen am 5. Oktober, dass die endgültige Verabschiedung inzwischen nur noch „pure Formalität“ ist.