Der führende NFT-Marktplatz OpenSea hat Künstler und Kunstsammler aus Kuba gesperrt, wobei die Einhaltung geltender Wirtschaftssanktionen der USA als Grund vermutet werden.

Laut einem Bericht von Artnet wurden bisher insgesamt 30 Künstler und Sammler aus der Region von der beliebten NFT-Plattform gesperrt. Darunter die bekannten, in der kubanischen Hauptstadt Havanna ansässigen, Künstler Gabriel Guerra Bianchini und Fábrica de Arte Cubano.

OpenSea erwähnt in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen ausdrücklich, dass unter Sanktionen stehende Personen und solche, die in sanktionierten Ländern leben, nicht auf der Plattform handeln dürfen. Die Einhaltung von US-Sanktionen durch den NFT-Marktplatz ist eigentlich bekannt, darunter fielen bisher Länder wie Venezuela, Iran und Syrien. Mit der Sperrung kubanischer Künstler wurde nun also scheinbar auch der Inselstaat mit in die schwarze Liste aufgenommen.

„Wir prüfen weiter ganzheitlich, welche Maßnahmen wir ergreifen können, um unserer Community zu dienen und geltendes Recht einzuhalten“, wie ein Sprecher von OpenSea gegenüber Cointelegraph erklärt.

Ein Twitter-Profil namens NFT Cuba Art hatte Anfang Dezember bereits berichtet, dass OpenSea für den zugehörigen Account das Ansehen oder Anbieten von digitaler Kunst gesperrt hat, wohingegen das Wallet weiterhin genutzt werden konnte. Erich Garcia Cruz, der Gründer von Bit Remasa, antwortete daraufhin, dass seine NFT-Kollektionen ebenfalls gesperrt sind. Cryptocuban-Gründer Gabriel Bianchini schlussfolgerte, dass das Web3 scheinbar doch nicht so dezentralisiert ist, wie oft behauptet wird.

Neben OpenSea haben auch viele andere Krypto-Plattformen jüngst verstärkt Sanktionen umgesetzt, die sich gegen Russland richten. Dies betrifft allen voran die von der Europäischen Union (EU) verhängten Sanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts.

Obwohl das Krypto-Ökosystem auf dem Grundgedanken der Dezentralisierung basiert, ist die Mehrheit der Mittelsmänner und Dienstleister weiterhin stark zentralisiert.

Entsprechend war die Krypto-Community wenig begeistert von den Maßnahmen der NFT-Plattform. So sieht ein Nutzer darin stellvertretend bestätigt, dass es mehr wahrhafte Dezentralisierung braucht, die keine Landesgrenzen kennt.