Changpeng Zhao (CZ), der CEO der großen Kryptobörse Binance, hat angekündigt, dass die Plattform ab morgen wieder Ein- und Auszahlungen ermöglichen würde. CZ gab dies in einem kurzen Bericht über die aktuelle Sicherheitslage am 12. Mai bekannt.

Wie berichtet, hatte Binance Einlagen und Auszahlungen vorläufig eingestellt, um nach einem heftigen Hackangriff am 7. Mai seine Sicherheitssysteme umzustrukturieren. Bei diesem Angriff wurden rund 7.070 Bitcoin (BTC) aus den Hot-Wallets der Börse gestohlen - zu dem Zeitpunkt hatten diese einen Wert von über 35,5 Mio. Euro.

Im letzten Lagebericht hat der CEO nur wenige Details über die Maßnahmen der Börse nach dem Hackangriff verraten. Er teilte der Öffentlichkeit mit, dass es weitere Informationen geben würde, sobald die Plattform ihren Betrieb wieder vollständig aufgenommen habe. Er hat erklärte lediglich knapp:

"Unser Team macht Fortschritte und hat das Wochenende über gearbeitet. In den letzten Tagen haben wir unser System wesentlich überarbeitet. Dabei wurden viele verbesserte Sicherheitsfunktionen eingebaut und/oder vollständig überarbeitet. Die Änderungen werden wir zu einem späteren Zeitpunkt genauer erläutern."

Dieser aktuelle Lagebericht ist die dritte offizielle Antwort des Börsen-CEO seit dem Vorfall. Die erste Reaktion war eine Live-Fragerunde nach denk Hack und die zweite eine kurze Übersicht über die Maßnahmen, die ergriffen werden, um zukünftige Angriffe dieser Art zu verhindern.  

Aus den bisherigen Informationen von Binance geht hervor, dass der Hackangriff vorsätzlich geplant gewesen sei und mittels Methoden, wie etwa Phishing und Viren, durchgeführt worden seien. Damit seien die Angreifer an viele 2FA-Codes und API-Schlüssel gekommen.

Dieser Vorfall löste auch eine weitere Kontroverse aus, als CZ öffentlich erklärte, dass er in Reaktion auf den Hackangriff eine umstrittene Reorganisation der Bitcoin-Blockchain erwogen habe. Er habe sich aber dann dagegen entschieden. Diese Reorganisation umfasste Maßnahmen, um Miner dazu zu motivieren, einen Konsens zu bilden, um 51 Prozent der Hashing-Power des Netzwerks zu kontrollieren. Damit sollten die Transaktionen der Blockchain nach dem Verlust reorganisiert werden.

Da die Community diese Idee heftig kritisierte, entschied sich der CEO, diesen Schritt nicht zu tun. Die Durchführbarkeit wurde von einigen Leuten ohnehin bezweifelt. CZ begründete seine Entscheidung gegen diesen Schritt damit, dass das wahrscheinlich dem Ruf von Bitcoin schaden und die Grundsäulen der Blockchain - nämlich die Unveränderlichkeit und Dezentralisierung - bedrohen würde.

Bei Redaktionsschluss liegt Binance auf Platz vier unter den größten Börse weltweit. Ihr tägliches Handelsvolumen ist in den letzten 24 Stunden um 24 Prozent gesunken.

Nach einer Woche, in der Bitcoin Mehrmonatshochs verzeichnete, ist er über den Tag um 4,3 Prozent gefallen. Er liegt aber laut CoinMarketCap bei Redaktionsschluss weiterhin bei 6.269 Euro und damit klar über der Marke von 6.200 Euro.

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