Das australische Blockchain-Energieunternehmen Power Ledger und das indische Stromversorgungsunternehmen BSES Rajdhani Power Limited (BRPL) hat einen Testlauf für den Peer-to-Peer (P2P)-Handel mit Solarstrom im Land durchgeführt.

Power Ledger gab dies in einer Pressemitteilung am 14. November bekannt. Darin wurde erläutert, dass das Unternehmen einen groß angelegten Testlauf für den P2P-Energie-Handel in der Region Dwarka durchgeführt habe. Dieser umfasste zunächst 5-6 Megawatt (MW) bereits vorhandener Solarinfrastruktur und versorgte eine Reihe von Gemeinden, die unter Beobachtung stehen.

Monetarisierung von Investitionen in Solarenergieanlagen

Das Projekt ermöglichte es Bewohnern mit einer Solarinfrastruktur auf dem Dach, überschüssige Sonnenenergie an benachbarte Haushalte zu verkaufen. Das Ziel dieses Testlaufs war es, den Teilnehmern Zugang zu billigerer, erneuerbarer Energie und den Eigentümern einer Solaranlage die Möglichkeit zu bieten, ihre überschüssige Energie zu monetarisieren. 

"BRPL konnte in Zeiten von Spitzen bei der Nachfrage auf eine kostengünstige Energiealternative zurückgreifen, was zu einer höheren Effizienz und Zuverlässigkeit der Stromversorgung führte", so Power Ledger. Der BRPL-CEO Amal Sinha kommentierte die Ergebnisse des Testlaufs:

"Angesichts des exponentiellen Wachstums unserer Wirtschaft und Produktion ist die Erzeugung sauberer Energie und deren Nutzung in ganz Indien - ohne ein vollständig zentralisiertes Netz - von entscheidender Bedeutung. Da wir die Bedeutung einer dezentralen Erzeugung erkannt haben, haben wir bereits eine umfangreiche Infrastruktur für erneuerbare Energien aufgebaut. Dieser Testlauf mit Power Ledger wird uns dabei helfen, diese Energie voll auszuschöpfen".

Solarstrom ist eine schnell wachsende Energiequelle in Indien, da das Land die niedrigsten Kapitalkosten pro MW hat, wenn es um die weltweite Installation von Solarkraftwerken geht. Im September lag die Solarkapazität des Landes bei über 31 Gigawatt. 

Power Ledger baut seine P2P-Tests zum Handel mit erneuerbaren Energien aus

In den letzten Monaten hat Power Ledger in verschiedenen Ländern weitere Blockchain-Energiehandelstestläufe durchgeführt. Anfang November hat sich das Unternehmen mit einem lokalen Energieversorger zusammengeschlossen, um seine Technologie in Südaustralien auf den Markt zu bringen. Damit können australische Bürger ihren Solar- und Batterieüberschuss in einem virtuellen Kraftwerk zusammenlegen und ihre Energie besser kontrollieren und verwalten.

Anfang Oktober gab Power Ledger bekannt, bis Dezember 2019 einen weiteren Testlauf für Blockchain-Energiehandel in der japanischen Region Kanto durchführen zu wollen. In der Studie soll der Überschuss an Solarenergie und der Stromhandel überwacht und eine Blockchain-fähige P2P-Plattform mit intelligenten Stromzählern in der Region Kanto integriert werden.

Jüngste Untersuchungen von Navigant Research, einem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen aus Colorado, ergaben, dass Energie-Blockchain-Anwendungen in den nächsten 10 Jahren jährlich um 67 Prozent wachsen würden.