Die Initial Coin Offering (ICO)-Branche in Frankreich stellt einen kleinen Teil des globalen ICO-Marktes dar, so ein Bericht über ICOs, der heute am 14. November von der französischen Finanzmarktaufsicht AMF (l'Autorité des marchés financiers) veröffentlicht wurde.

Laut der aktuellen Studie beläuft sich der globale ICO-Markt seit 2014 auf 19,4 Milliarden Euro. Da der Marktanteil seit 2016 stark gewachsen ist, hat ein Großteil des Wachstums vor allem im Jahr 2017 und in den ersten drei Quartalen 2018 stattgefunden. In diesem Zeitraum konnten 13,4 Milliarden Euro aufgebracht werden.

Wie die AMF berichtete, hat Frankreich mit 89 Millionen Euro in 15 ICO-Projekten einen kleinen Marktanteil daran. Die meisten ICOs wurden in den USA durchgeführt. Der Studie zufolge beliefen sich die französischen ICOs auf 1,6 Prozent der globalen Eigenkapitalfinanzierung für das Jahr 2017.

Im Hinblick auf den Binnenmarkt betonte die AMF, dass kleine Unternehmen ICOs zur Wahrung der Integrität ihres Kapitals nutzen. Das sei einer der wichtigsten Zwecke dieser neuen Art der Kapitalbeschaffung. Die AMF enthüllte, dass lokale ICO-Projekte planen, sich in andere Branchen einzubringen. Diese würden auch mit bis zu 180 Millionen Euro an Kapital rechnen.

Die Finanzaufsichtsbehörde erklärte auch, dass die Branche eine angemessene Regulierung im Hinblick auf den Anlegerschutz brauche. Dabei hieß es, es sei dringend nötig, wirksame Anforderungen zur Bekämpfung der Geldwäsche (AML) festzulegen und ein im angemessenen Rahmen Transparenz zu bieten.

In diesem Zusammenhang verwies die AMF auf die aktuelle Initiative des französischen Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen. Diese hatte den Aktionsplan für Unternehmenswachstum und -umwandlung (PACTE) für ICOs im September dieses Jahres genehmigt. Nun wird dieser derzeit im Parlament geprüft. Die AMF erklärte jedoch auch, dass man bei der Regulierung dieser grenzüberschreitenden Branche international zusammenarbeiten müsse.

Dieser kürzliche Bericht wurde ein Jahr nach dem Start des UNICORN-Programms veröffentlicht. Dieses soll als unterstützende Grundlage dienen und ist ein Versuch, einen Regulierungsansatz für "alle neuen Kapitalbeschaffungsaktivitäten auf Basis von Kryptowährungen und Blockchain-Technologie" zu erarbeiten.

Letzte Woche hat der Finanzausschuss des Unterhauses des französischen Parlaments Steueränderungen vorgeschlagen, laut denen Krypto-Verkäufe wie Einkommenssteuer-pflichtige Verkäufe besteuert werden sollen. Damit würde die Steuer auf Krypto-Verkäufe ab dem 1. Januar 2019 von derzeit 36,2 Prozent auf 30 Prozent gesenkt werden.

Anfang September hat die AMF 21 Investment-Webseiten, darunter auch kryptobezogene Webseiten, auf die schwarze Liste gesetzt, da diese "atypische Investitionen" anbieten würden. Zuvor hatte die Aufsichtsbehörde im März dieses Jahres 15 weitere Webseiten auf die schwarze Liste gesetzt und warnte die Anleger vor Risiken im Zusammenhang mit Online-Programmen, die hohe Renditen versprechen.

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