Die ING Bank aus Amsterdam soll an einer Technologie für Kryptowährungs-Depots entwickeln, wie Reuters am 12. Dezember berichtete.

Der digitale Vermögenswert-Depotservice ist Teil einer Blockchain-Initiative der Bank und befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium. ING erklärte, dass die Bank "zunehmende Chancen in Bezug auf digitale Vermögenswerte sowohl bei an Vermögenswerte gekoppelten als auch bei firmeneigenen Wertpapier-Token" sehe.

Die ING hat keine konkreten Details zu dem Projekt enthüllt, sagte aber, dass sie "besonders aktiv die Technologie hinter digitalen Vermögenswerten weiterentwickelt, um Kunden einen konformen Zugang zu diesem aufkommenden Ökosystem zu ermöglichen".

Finanzdienstleister setzen auf Krypto-Depots

Da Kryptowährungen als Anlageklasse an Bedeutung gewinnen, entwickeln große Finanzunternehmen zunehmend eigene Depot-Technologien und -Dienstleistungen.

Der amerikanische Finanzdienstleistungsriese Fidelity Investments hat Mitte Oktober sein Krypto-Währungsdepot vollständig herausgebracht, nachdem er den Dienst ein Jahr lang vorbereitet und Kunden dafür gewonnen hatte.

Das Berliner Fintech-Unternehmen solarisBank hat am 11. Dezember bekanntgegeben, dass es eine Tochtergesellschaft namens solaris Digital Assets gegründet hat, um eine Depotlösung für digitale Vermögenswerte anzubieten.

Auch Kryptowährungsbörsen haben interne Depot-Dienstleistungen entwickelt, etwa die großen US-Börsen Coinbase und Gemini. 

Rohan Barde, der Forschungs- und Innovationsmanager im Blockchain Zoo, hat zuvor geschrieben, es gebe zwei Hauptgründe, warum institutionelle Anleger Depotdienstleistungen benötigen würden. Diese zwei Gründe sind zum einen die Reduzierung des Risikos und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.

Durch die Trennung der Aufbewahrung und Verwaltung von Vermögenswerten können sich Finanzinstitute auf ihre jeweilige Spezialisierung konzentrieren. Depotdienstleistungen reduzieren auch das Risiko, dass ein Mitarbeiter Vermögenswerte veruntreut. 

Mehr Interesse an Blockchain-Technologie

ING hat ein stärkeres Interesse an der Blockchain-Technologie bekundet und ist einer der Teilnehmer am HQLAX-Projekt. HQLAX wurde von der Blockchain-Gesellschaft R3 gegründet und nutzt die Distributed-Ledger-Technologie von Corda, um Produkte für das Liquiditäts- und Sicherheitenmanagement anzubieten.

Ende Oktober präsentierte das Team für Distributed-Ledger-Technologie bei ING sein Whitepaper mit dem Titel "Lösung für das Sicherheits- und Datenschutz-Dilemma auf Corda: ein Stück vom Kuchen kriegen und diesen essen". Darin soll das Team eine Lösung für das Sicherheits- und Datenschutz-Dilemma auf Corda, einer Open-Source-Blockchain-Plattform, gefunden haben.