Kirill Pronin, der Chef der Abteilung für Finanztechnologie bei der Russischen Zentralbank (CBR), befürwortet die Legalisierung von Krypto-Mining unter bestimmten Voraussetzungen. Ein derartiges öffentliches Zugeständnis der russischen Zentralbank ist selten, denn diese lehnt die Einführung von Kryptowährungen eigentlich in jeglicher Hinsicht ab.

Die entsprechenden Äußerungen hat Pronin am Mittwoch im Rahmen des International Legal Forum in Sankt Petersburg gemacht. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema Kryptowährungen räumte das hochrangige Mitglied der CBR ein, dass die Zentralbank in Sachen Krypto-Mining eine etwas offenere Haltung hat als bei der generellen Legalisierung von Kryptowährungen:

„Obwohl wir uns noch immer vehement für ein Verbot von Kryptowährungen aussprechen […], sind wir offen für die Diskussion um eine Genehmigung für Mining.“

Wie Pronin ausführt, müssten dafür allerdings eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sein, um die Diskussion überhaupt erst zuzulassen. So müssten geschürfte Kryptowährungen sofort ins Ausland verkauft werden, und zwar im Gegenzug für Landeswährungen:

„Letztendlich müssen wir zugestehen, dass es einen Export dieser Mining-Services gibt, aber es sollte im Gegenzug keine Anhäufung von Kryptowährungen in unserem Land entstehen, damit es erst gar keinen Anreiz gibt, diese als internes Zahlungsmittel zu nutzen.“

Daraufhin setzte sich der Kleinkrieg um Krypto zwischen dem russischen Finanzministerium und der CBR auf der Bühne fort, denn Ivan Chebeskov vom Finanzministerium widersprach seinem Kollegen in dieser Hinsicht, indem er darauf hinwies, dass es besonders aktuell massive Probleme für russische Unternehmen gibt, ihre Erzeugnisse im Ausland zu veräußern. Dies würde auch Miner treffen.

Pronin entgegnet wiederum, dass die geschürften Vermögen problemlos über öffentliche Blockchains gesammelt und verkauft werden könnten.

Derzeit befindet sich ein Gesetzentwurf für die vollumfängliche Legalisierung von Kryptowährungen im russischen Parlament. In der aktuellen Version des Entwurfes ist vorgesehen, dass Mining-Unternehmen in ein spezielles Register eingetragen werden müssen.