Der Rechtsbeistand des ehemaligen FTX-CEO Sam "SBF" Bankman-Fried hat beim zuständinge Gericht ein Memo eingereicht, in dem er den Richter auffordert, eine Haftstrafe zwischen fünf und sechseinhalb Jahren zu verhängen. SBF droht eine Höchststrafe von 110 Jahren, nachdem ein Gericht ihn im November 2023 in mehreren Anklagepunkten des Betrugs und der Geldwäsche für schuldig befunden hatte.
SBF wurde in zwei Fällen des Überweisungsbetrugs, in zwei Fällen der Verschwörung zum Überweisungsbetrug, in einem Fall des Wertpapierbetrugs, in einem Fall der Verschwörung zum Warenbetrug und in einem Fall der Verschwörung zur Geldwäsche angeklagt. Die Urteilsverkündung durch Richter Lewis Kaplan, der das SBF-Verfahren leitet, ist für den 28. März geplant.
Die Staatsanwaltschaft wird ihre Empfehlungen für das Strafmaß voraussichtlich am 15. März vorlegen. Im Ermittlungsbericht im Vorfeld der Urteilsverkündung wurde eine Strafe von 100 Jahren für den ehemaligen FTX-CEO empfohlen.
Die Anwälte von FTX argumentieren, dass die vom Ermittlungsbericht vorgeschlagene Strafe von 100 Jahren barbarisch sei, da SBF ein Ersttäter ohne Vorstrafen sei, der bei der Tat "von mindestens vier anderen schuldigen Personen unterstützt wurde, und das in einer Angelegenheit, in der die Opfer mit einer Entschädigung von hundert Cent pro Dollar rechnen können und immer rechnen konnten.
Der Antrag wog den Schaden für Kunden, Kreditgeber und Investoren ab, der gleich Null ist, da die FTX-Konkursmasse Kunden voraussichtlich vollständig entschädigen wird. Der Rechtsbeistand führte auch zahlreiche Briefe von Freunden und Familienangehörigen an, die sich für eine milde Strafe aussprachen.
SBF ist seit Sommer 2023 im Metropolitan Detention Center in Brooklyn, New York, inhaftiert. Im Laufe der Monate sind mehrere Geschichten aus seiner Zeit im Gefängnis aufgetaucht. Er soll etwa Makrelen gegen einen Haarschnitt getauscht haben und um Schutzgeld erpresst worden sein. Jetzt ist eine weitere Geschichte zu seinem Gefängnisaufenthalt aufgetaucht. Die New York Times berichtet, dass SBF Handels- und Anlageberatung anbietet und Gefängniswärtern empfiehlt, in Solanas zu investieren, ein Krypto-Token, mit dem er eine lange Vorgeschichte hat.
I'll buy as much SOL has you have, right now, at $3.
— SBF (@SBF_FTX) January 9, 2021
Sell me all you want.
Then go fuck off.
FTX war einst eine der größten Kryptobörsen weltweit, die im Januar 2022 mit 32 Milliarden US-Dollar bewertet wurde. Im November desselben Jahres brach sie zusammen. SBF wurde wegen Missbrauchs von 8 Milliarden US-Dollar an Kundengeldern und mehrerer anderer Betrugsfälle für schuldig befunden.
Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.