Der ehemalige FTX-Chef Sam Bankman-Fried soll am 20. Dezember Papiere unterschrieben haben, woraufhin ihn bald Agenten des Federal Bureau of Investigation (FBI) entgegennehmen und in die Vereinigten Staaten ausfliegen werden.
Bankman-Fried soll am 19. Dezember grundsätzlich einer Auslieferung an die USA zugestimmt haben, habe aber zunächst die Anklageschrift gegen ihn einsehen wollen.
ABC News berichtete, dass Bankman-Fried am 20. Dezember Auslieferungspapiere unterschrieben habe. Das soll der den amtierende Strafvollzugskommissar der Bahamas Doan Cleare mitgeteilt haben.
Laut einem Bericht von Bloomberg vom 20. Dezember hieß es, der Börsengründer habe am 20. Dezember Auslieferungsdokumente unterschrieben und solle am 21. Dezember weitere Papiere unterzeichnen, mit denen er auf sein Recht, sich gegen eine Auslieferung zu wehren, verzichte. So könnte er noch am selben Tag an die USA ausgeliefert werden.
Cointelegraph hat das Büro des amtierenden Kommissars um eine Bestätigung gebeten, aber bisher noch keine Antwort erhalten.
Nach der Unterzeichnung des endgültigen Dokuments wird Bankman-Fried voraussichtlich von FBI-Agenten zu einem privaten Flughafen gebracht und per Privatflug in die USA gebracht, wo eine Anklage der US-Staatsanwaltschaft in New York auf ihn wartet.
Die New York Times berichtete am 20. Dezember, dass Bankman-Frieds Anwaltsteam derzeit mit den Bundesstaatsanwälten darüber verhandelt, ihn gegen Kaution freizulassen, wenn er an die Vereinigten Staaten ausgeliefert wird.
Für eine solche Vereinbarung bräuchte man die Zustimmung des Bundesrichters, der beim Fall von SBF den Vorsitz hat. Damit könnten "sehr restriktive Bedingungen" wie Hausarrest und elektronische Überwachung einhergehen, wie Personen aus dem Umfeld berichteten.
Das Justizministerium wirft ihm Überweisungsbetrug, Verschwörung zur Geldwäsche, Verschwörung zum Überweisungs-, Waren- und Wertpapierbetrug sowie Verstöße gegen das Wahlkampffinanzierungsgesetz vor.
Bei einer Verurteilung in allen Punkten droht eine Höchststrafe von 115 Jahren Gefängnis.
Dem FTX-Gründer drohen weitere Anklagen von der Commodity Futures Trading Commission und der Securities and Exchange Commission wegen mutmaßlicher Verletzung von Handelswarengesetzen und Anlegerbetrug.
SBF nicht im Krankenhaus
Unterdessen machte ein Instagram-Post vom 20. Dezember von der Bahamas Press die Runde auf sozialen Netzwerken, in dem behauptet wurde, dass Bankman-Fried aus dem Gefängnis entlassen und ins Krankenhaus gebracht wurde. Das wurde aber mittlerweile widerlegt.
Der Wirtschaftsreporter der New York Times Rob Copeland twitterte, er habe mit dem Leiter des Gefängnisses gesprochen, der gesagt habe, der Börsengründer habe in der Krankenstation zu Mittag gegessen und das Gerücht sei falsch.
There are reports that @SBF_FTX was rushed from his Bahamian prison to the hospital.
— Rob Copeland (@realrobcopeland) December 20, 2022
These are false, the head of the prison tells me. As a few moments ago, Sam was eating lunch. He is still there in the medical bay where he has been held in a single room with four roommates.
Bahamas Press veröffentlichte daraufhin ein Update, in dem es hieß, dass diese Behauptung unwahr sei.
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