Die Depository Trust & Clearing Corporation (DTCC), ein Dienstleister für die Abwicklung von Wertpapiergeschäften, hat eine neue Studie veröffentlicht, die zu dem Ergebnis gekommen ist, dass die Skalierbarkeit der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) ausreichend groß ist, um ein tägliches Handelsvolumen im Umfang des amerikanischen Aktienmarktes zu verarbeiten. Dies ging am 16. Oktober aus der dazugehörigen Pressemitteilung hervor.
Das Problem der Skalierbarkeit von Blockchains wächst mit zunehmendem Bekanntheitsgrad der Kryptowährungen, denn es besteht die Gefahr, dass die Technologie nicht mit der Nachfrage Schritt halten kann. Die beiden führenden Kryptos, (BTC) und (ETH), operieren mit limitierten Blockgrößen, was bedeutet, je mehr Transaktionen, desto mehr Daten müssen die einzelnen Blöcke tragen, was wiederum zur Überbelastung führen kann.
Die 19-wöchige Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Technologie-Dienstleister Accenture und dem Blockchain-Konsortium R3 durchgeführt, wobei man angeblich nachweisen konnte, dass die DLT in der Lage ist, das Handelsvolumen eines ganzen Tages vollständig umsetzen zu können, selbst während der Stoßzeiten. Die höchsten Handelsfrequenzen belaufen sich dabei wohl auf 115.000.000 Transaktionen pro Tag bzw. 6.300 Transaktionen pro Sekunde über 5 Stunden gerechnet.
In der Studie wurden die DLT-Leistungstests mit den Blockchains der Digital Asset-Plattform und der Corda-Plattform durchgeführt. Accenture und die DTCC haben zu diesem Zwecke ein Netzwerk aus mehr als 170 Knotenpunkten (Nodes) aufgebaut, um das Finanzsystem aus Börsen und Marktteilnehmern nachzustellen. Das „Testgelände“ wurde auf Cloud-Servern eingerichtet.
Die DTCC hebt hervor, dass in der Studie aber lediglich die grundlegende Funktionalität überprüft wurde. Dementsprechend müssten Widerstandsfähigkeit, Sicherheit, Betriebsbedingungen und Gesetzeskonformität zu einem späteren Zeitpunkt gesondert getestet werden.
David Treat, Global Blockchain-Leiter bei Accenture, meint, dass „das Projekt einige Kernfragen beantwortet und damit legitimes Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Blockchain geschaffen hat.“
Zuvor hatte Mark Friedenbach, Entwickler des BTC-Protokolls, diesen Monat eine Methode vorgestellt, um BTC zu skalieren. Hiermit soll es möglich sein, „das Transaktionsvolumen um das 3.584-Fache des jetzigen Standes“ zu erhöhen. Dieses neuen Konzept soll die Kapazität der Chain drastisch steigern, indem eine Abwandlung von Proof-of-Work (Arbeitsnachweis) in Verbindung mit privaten Ledgern genutzt wird.
Im Juli hat eine Gruppe von BTC-Entwicklern gemeinsam die Bitcoin Operations Technology Group (Bitcoin Optech) gegründet, um das Problem der Skalierbarkeit anzugehen. Zunächst wollte sich Bitcoin Optech allerdings auf „operative und technische Aspekte konzentrieren, wie zum Beispiel den Einsatz von SegWit, Transaktionsbündelung, Gebührenfestlegung und Coin-Auswahl“, was Unternehmen dabei helfen soll, die Technologie schneller implementieren zu können.
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