Der Vorsitzende der US-Handelsaufsicht – Commodity Futures Trading Commission (CFTC) – Rostin Behnam, wird in weniger als zwei Wochen zurücktreten, und er hat noch eine Botschaft für die Regulierungsbehörden und Gesetzgeber, die sich mit digitalen Vermögenswerten befassen wollen.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion am 8. Januar bei der Brookings Institution mahnte Behnam, dass die Expansion der Kryptoindustrie in traditionelle Finanzinstitute „ohne umfassende regulatorische Leitplanken“ eine Herausforderung für seine Nachfolger bei der CFTC darstellen könnte.
Behnam fügte hinzu, er wolle sich bei der CFTC dafür einsetzen, dass diese Regulierungslücke nach seinem Ausscheiden aus der Kommission im Februar möglichst schnell geschlossen wird.
„[...] die Krypto-Ära hat deutlich gemacht, dass unser Regelwerk die aktuellen Entwicklungen auf dem Derivatemarkt aufgreifen muss“, sagte Behnam. „Da immer mehr Unternehmen versuchen, sich von den traditionellen und vertrauten Modellen, die sich über Jahrzehnte entwickelt und zahllosen Erschütterungen standgehalten haben, wegzubewegen und sich Strukturen zuzuwenden, die einzigartige Aktivitäten rund um zunehmend neuartige Produkte kombinieren, stellen sich neue Fragen.“
Der scheidende CFTC-Chef im Gespräch. Quelle: Rostin Behnam
Behnam, der seit 2022 den Vorsitz der CFTC innehat, kündigte am 7. Januar an, dass er am 20. Januar – dem Tag der Amtseinführung von Präsident Donald Trump – als Leiter der Behörde zurücktreten und die Kommission am 7. Februar gänzlich verlassen wolle. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ist jedoch unklar, wen Trump als Nachfolger für Behnam zu nominieren gedenkt.
Auch SEC bekommt unter Trump neuen Chef
Der Vorsitzende der US-Börsenaufsicht (SEC), Gary Gensler, der seinen geplanten Rücktritt ebenfalls für den 20. Januar ankündigte, sprach in einem seiner letzten Interviews vor seinem Ausscheiden aus der Behörde mit Bloomberg über seine Position zu Kryptowährungen. Gensler sagte, die Branche sei „voll von schlechten Akteuren“ und fügte hinzu, dass die Regulierungsbehörden die Branche weiterhin überwachen müssten.
„Ich habe noch nie einen Bereich gesehen, in dem es so sehr um die Stimmung und nicht so sehr um die Grundlagen geht“, sagte Gensler und fügte hinzu:
„Es ist ein Bereich, der sich um die Nichteinhaltung von Vorschriften gebildet hat, und ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben [...] Ich denke, es gibt noch einiges zu tun.“
Trump gab bekannt, er beabsichtige, den ehemaligen SEC-Kommissar Paul Atkins als Nachfolger von Gensler zu nominieren. Die Entlassung des SEC-Vorsitzenden „am ersten Tag“ war eines der Versprechen des republikanischen Kandidaten an die Kryptobranche während seiner Wahlkampagne.
Die SEC hat mehrere laufende Vollstreckungsverfahren gegen Krypto-Unternehmen, darunter Coinbase. Am 7. Januar entschied ein Richter, dass die Kryptobörse das Recht hat, gegen eine Entscheidung darüber Berufung einzulegen, ob bestimmte Krypto-Vermögenswerte als Anlageverträge im Sinne der SEC gelten.
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