Jay Clayton, der Vorsitzende der amerikanischen Börsenaufsicht SEC, ist der Meinung, dass es zunächst Verbesserungen bei der Verwahrung von Kryptowährungen und bei der Bekämpfung von Marktmanipulation braucht, ehe seine Behörde einem Krypto-Indexfonds (ETF) zustimmt. Die entsprechenden Äußerungen machte Clayton am 6. Juni im Interview mit CNBC.

Auf die Frage, ob ein Indexfonds basierend auf verschiedenen Kryptowährungen in den USA zugelassen werden könnte, antwortete Clayton zunächst, dass die SEC versuchen wolle, dies zu ermöglichen.

Allerdings entgegnet er gleichsam, dass die Branche vorher noch einige bedeutende Problemstellungen auflösen müsse, ehe ein Krypto-ETF durchgewunken wird. Als eines dieser Hauptprobleme sieht Clayton die Verwahrung an, so sagt er:

„Wir bemühen uns dahingehend, aber es gibt noch ein paar Probleme, die beseitigt werden müssen, damit wir uns richtig damit anfreunden können. Das erste große Problem ist die Verwahrung. Die Verwahrung ist eine Grundvoraussetzung für alle Märkte. Wenn man vorgibt, etwas zu besitzen, dann muss man es auch tatsächlich besitzen.“

Die nächste große Hürde sieht der SEC Vorsitzende darin, dass es keine ausreichenden Mechanismen gibt, um Marktmanipulation zu verhindern. Dazu erklärt er:

„Der andere wichtige Aspekt ist, dass es ordentliche Regeln und Mechanismen braucht, um sicherzustellen, dass der Markt nicht manipuliert wird. Kryptomärkte erfüllen diese Voraussetzung aber noch nicht. Wir versuchen, dabei zu helfen, aber wir können die Kryptomärkte nicht einfach so wie den Aktienmarkt behandeln.“

Claytons Aufforderung nach verstärkter Regulierung steht im deutlichen Kontrast zu den Äußerungen der SEC Kommissarin Hester Peirce, die zuletzt für eine längere Leine geworben hatte, um die Innovation der Krypto-ETFs nicht zu unterbinden.

Des Weiteren hat die Börsenaufsicht gestern Anklage gegen die Krypto-Firma Longfin Corp erhoben, die im Verdacht des Betruges steht.