Der ehemalige Coinbase-Produktmanager Ishan Wahi und sein Bruder Nikhil Wahi haben am 30. Mai einer Einigung mit der US-Wertpapieraufsicht zugestimmt. Die Behörde hatte den beiden Insiderhandel vorgeworfen. Die SEC hat einen Antrag auf ein endgültiges Urteil beim zuständigen US-Gericht eingereicht.

Die Brüder sollen ihr Wissen über "mindestens" neun Krypto-Vermögenswerte, die auf Coinbase gelistet werden sollten, genutzt und diese vor ihrer Notierung gekauft haben. Die SEC reichte am 21. Juli 2022 Klage ein. Die Behörde fordert nun die Rückerstattung der unrechtmäßig erzielten Gewinne zuzüglich Zinsen.

Gurbir Grewal, Direktor der SEC Division of Enforcement, sagte in einer Erklärung:

"Die Technologien in diesem Fall sind vielleicht neu, das Verhalten allerdings nicht. Die Bundeswertpapiergesetze sowie die SEC verbieten Insiderhandel auch bei Krypto-Vermögenswerten."

Die SEC gab im April bekannt, sie habe mit Ishan Wahi, der am 9. Mai von einem New Yorker Gericht zu 24 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, eine "grundsätzliche Einigung" erzielt. Damals hieß es, Wahi habe durch illegalen Handel bis zu 1,5 Millionen US-Dollar verdient. Nikhil Wahi wurde im Januar von demselben Gericht zu 10 Monaten Haft verurteilt.

In der Klage der SEC hieß es weiter, die Wahis und Sameer Ramani hätten mit "Krypto-Wertpapieren" gehandelt. Diese Behauptung führte zu einer Kontroverse mit der Kommissarin der US-Regulierungsbehörde CFTC Caroline Pham. Diese warnte, dass die Klassifizierung von Token, "die als Utility Token und/oder bestimmte Token im Zusammenhang mit dezentralen autonomen Organisationen (DAOs) beschrieben werden könnten", Auswirkungen über diesen Einzelfall hinaus haben könnte.

Der Fall führte auch zu mehreren Amicus-Anträgen.

Die Wahis reichten im Februar einen Antrag auf Abweisung der Klage ein und argumentierten, die SEC habe die betreffenden Token auf der Grundlage des Howey-Tests und der Major Questions Doctrine falsch klassifiziert. Wenn der Vergleich so angenommen wird, wird über die Gültigkeit der Behauptungen der SEC nicht entschieden.

Der Vergleich muss noch vom Gericht genehmigt werden.