Ein Gremium aus leitenden Finanzaufsichtsbehörden in den Vereinigten Staaten hat die Öffentlichkeit vor den mutmaßlichen Risiken von Stablecoins und Kryptowährungen gewarnt.
In einem Bericht des Aufsichtsrates für Finanzstabilität FSOC vom 4. Dezember wurden mögliche Probleme aufgezeigt, die sich aus der weiträumigen Verwendung von Stablecoins ergeben.
Der FSOC wurde im Jahr 2008 nach der Finanzkrise gegründet, um Risiken für den Finanzsektor zu vermeiden. Das Gremium wird vom US-Finanzminister Steven Mnuchin geleitet. Zu den Mitgliedern zählen etwa Jay Clayton, der Vorsitzende der Wertpapier- und Börsenkommission SEC und Heath Tarbert, der seit Kurzem der Vorsitzende der Aufsichtsbehörde CFTC ist.
FSOC: Stablecoins könnten "die gesamte Wirtschaft beeinflussen"
In ihrem Jahresbericht für 2019 erklärten die Regulierungsbehörden: "Wenn sich ein Stablecoin als Zahlungsmittel oder Wertaufbewahrungsmittel durchsetzt, könnten Störungen beim Stablecoin-System die gesamte Wirtschaft beeinflussen. Die Finanzaufsichtsbehörden sollten bestehende und geplante digitale Vermögenswertprojekte und ihre Risiken gegebenenfalls überprüfen."
Der FSOC hat Bitcoin und andere Kryptowährungen in seinem Bericht ebenfalls erwähnt. Der Rat konnte keine konkreten Schlussfolgerungen im Hinblick auf das Phänomen ziehen. Er räumte ein, dass die Handelsdaten "spärlich und möglicherweise unzuverlässig" gewesen seien.
Der Rat äußerte auch Zweifel an der so genannten Distributed-Ledger-Technologie (DLT). Das ist ein Begriff für digitale Währungsprojekte, die mit Blockchain zusammenhängen.
"Der Erfolg der Technologie, darunter auch Anwendungen im Finanzsektor, ist noch nicht gesichert", wie es im Bericht heißt. Der FSOC erklärte weiter:
"Einige Initiativen, die es zuvor gab, haben nicht zu den erwarteten Effizienzsteigerungen und anderen versprochenen Vorteilen geführt und wurden daher verkleinert, neu ausgerichtet oder aufgegeben."
Weiterhin Skepsis gegenüber Kryptowährungen
Wie Cointelegraph berichtete, war Mnuchin ein lautstarker Bitcoin-Kritiker und deutete an, dass die Kryptowährung wahrscheinlich nur eine vorübergehende Modeerscheinung sei. In einem Interview im Juli erklärte er:
"Ich werde in 10 Jahren nicht mehr über Bitcoin sprechen, das kann ich Ihnen versichern. Ich würde sogar wetten, dass ich als Finanzminister in 5 oder 6 Jahren schon nicht mehr über Bitcoin sprechen werde. Ich werde andere Prioritäten haben. Ich kann Ihnen versichern, dass ich persönlich nicht viel Energie für Bitcoin aufwenden werde."
US-Gesetzgeber konzentrieren sich weiterhin auf die Risiken, die mit dem Kryptowährungssektor einhergehen. Auch mit geplanten Projekten, wie Facebooks digitale Währung Libra ist dabei ein Thema.
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