Die Schweizer Finanzmarktaufsicht FINMA hat der Schweizer Börse SIX genehmigt, eine Handelsplattform für digitale Investitionsprodukte zu betreiben und dafür auch als Zentralverwahrer unter Zuhilfenahme der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) zu agieren.

Obwohl der Start der Handelsplattform eigentlich schon für Ende 2019 geplant war, wurde dieser aufgrund von behördlichen Einwänden immer wieder verschoben. Dementsprechend vorsichtig ist die Börse jetzt, denn trotz der Zulassung wurde bisher noch kein konkretes Startdatum bekanntgegeben. Allerdings können die Anleger davon ausgehen, dass dieser bald erfolgt, nachdem die FINMA nun endlich grünes Licht gegeben hat.

Nichtsdestotrotz arbeitet die SIX schon länger mit digitalen Investitionsprodukten, so wurde im Februar zum Beispiel das weltweit erste Polkadot-ETP an der Schweizer Börse notiert.

Ohnehin gilt die Schweiz als eines der Länder, das am offensten gegenüber der neuen Anlageklasse ist. Nicht umsonst trägt das Kanton Zug den Spitznamen „Crypto Valley“, denn hier sind die Voraussetzungen für die Kryptobranche besonders förderlich. Auch eine Änderung des Steuerrechts halten die Eidgenossen aktuell nicht für notwendig, denn dies wäre schon jetzt ausreichend vorteilhaft für Blockchain-Unternehmen.

Neben Bermuda und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist die Schweiz deshalb eine der attraktivsten Regionen zur Ansiedlung für die Branche, wie das Tax Justice Network meint. Die Alpenrepublik hat also beste Karten, um zukünftig vom rasanten Wachstum des Kryptomarkts zu profitieren.

Thomas Zeeb, der Global Head of Exchanges und Mitglied der Konzernleitung von SIX, sieht den Erhalt der beiden Zulassungen dementsprechend optimistisch:

„Die Digitalisierung der Finanzmärkte schreitet weiter voran. Auch wenn die endgültige Form des Marktes noch nicht feststeht, ist dies ein wichtiger Meilenstein, um institutionellen Anlegern eine sichere und robuste Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.“

Nach der Öffnung für Privatanleger will die SIX ihr Krypto-Angebot auch verstärkt auf institutionelle Investoren, Banken und Versicherungsgessellschaften zuschneiden.

Des Weiteren sollen neben Kryptowährungen zukünftig auch Aktien, Indexfonds (ETFs) und tokenisierte Güter wie Kunst oder Immobilien auf der digitalen Handelsplattform angeboten werden.