Der große Wallet-Dienstleister Exodus bezahlt seine Mitarbeiter weiterhin in Bitcoin (BTC), und das obwohl der anhaltende Bärenmarkt die Marktkapitalisierung der führenden Kryptowährung inzwischen unter die psychologisch wichtige Marke von 1 Bio. US-Dollar abgesenkt hat.

Seit das Krypto-Unternehmen im Jahr 2015 mit der firmeneigenen Software-Wallet an den Start gegangen ist, bezahlt Exodus 100 % der Belegschaft in BTC, wie Mitgründer und Geschäftsführer JP Richardson gegenüber Cointelegraph bestätigt.

Auch während längeren Abwärtstrends hat das Unternehmen an dieser Strategie festgehalten und alle 300 Mitarbeiter ausnahmslos immer in Bitcoin bezahlt. Dabei orientiert sich die jeweilige Gehaltszahlung allerdings am umgerechneten Gehalt in US-Dollar:

„Zum Beispiel: Wenn der Bitcoin-Kurs bei 30.000 US-Dollar steht und ein Mitarbeiter 15.000 US-Dollar pro Monat verdient, dann wird ihm zum Monatsanfang ein halber Bitcoin überwiesen.“

Neben der Umwandlung des monatlichen Gehalts in BTC zahlt Exodus den Mitarbeitern auch noch einen zusätzlichen Extra-Betrag auf jeden Gehaltscheck, um diese zumindest etwas gegen mögliche Kursschwankungen abzusichern. „Diese Strategie hat uns geholfen, solche Mitarbeiter zu gewinnen, die an die Mission von Krypto und DeFi glauben, während wir gleichsam denjenigen helfen, die noch Zahlungsverpflichtungen in Form von Fiatgeld haben“, wie Richardson erklärt.

Demnach steht es den Exodus-Mitarbeitern frei, ob sie ihre BTC wieder in US-Dollar oder einen Stablecoin konvertieren wollen, denn dies ist „eine persönliche Investitionsentscheidung, die nicht von Exodus beeinflusst wird“, so der Geschäftsführer weiter.

Dabei ergeben sich für die Mitarbeiter in erster Linie Fragen im Hinblick auf die Versteuerung ihrer Krypto-Gehälter. Dahingehend führt Richardson aus:

„Die häufigste Frage von neuen Mitarbeitern ist, wie sich Krypto-Gehälter auf ihre steuerliche Situation auswirken. Aus diesem Grund bieten wir für alle eine kostenlose Steuerberatung an, damit sie verstehen, wie sie mit ihren Bitcoin umgehen müssen und wie sie diese korrekt versteuern können.“

Laut dem CEO befinden sich ein Drittel der Belegschaft von Exodus in den USA, während die übrigen zwei Drittel auf den Rest der Welt verteilt sind. Auf der firmeneigenen Webseite betont das Unternehmen deshalb, dass einige Länder strengere Vorschriften für den Umgang mit Bitcoin haben als andere, weshalb Mitarbeiter die geltenden Regeln in ihren Regionen zuvor genau prüfen sollten.

Mit der Zahlung von Gehältern in Form von Bitcoin will Exodus ermöglichen, dass Mitarbeiter „bei der finanziellen Revolution ganz vorne mit dabei sind“. So könnten diese auf diesem Weg nicht nur effektiv sparen, sondern auch die zusätzliche Transparenz, die mit den BTC-Zahlungen einhergeht, könne innerhalb der Firma für mehr Gerechtigkeit und Vertrauen sorgen, denn auf dem Blockchain-Netzwerk sind alle Gehälter einsehbar, auch die der Geschäftsführung.

Ob und wie hart diese Strategie vom aktuellen Crash auf dem Kryptomarkt getroffen wurde, will Richardson jedoch nicht offenlegen. Immerhin gibt der CEO an: „Während wir – wie auch der Rest des Marktes – von der momentanen Volatilität getroffen wurden, macht uns das in unserer Überzeugung nur noch stärker, dass wir mit unserer Browser-Erweiterung eine zentrale Anlaufstelle für die ganze Krypto-Community sein wollen.“

Auch für deutsche Krypto-Anleger ist die Besteuerung von Kryptowährungen ein wichtiges Thema, weshalb die Bundesregierung mit ihrem finalen Schreiben zum steuerrechtlichen Umgang mit Bitcoin, Ethereum & Co. jüngst endlich Licht ins Dunkel gebracht hat.

Mehr zum Thema:

Steuer auf Bitcoin, Ether und Co.: Was Privatanleger wissen müssen

Bundesfinanzministerium: Kehrtwende bei Besteuerung von Staking und Lending

Mining und Steuern: Was müssen Krypto-Miner in Deutschland beachten?