Ein Bundesrichter, der den Zivilprozess zwischen der US-Börsenaufsicht (SEC) und Terraform Labs leitet, hat eine Schutzverfügung zur Wahrung der Vertraulichkeit von Unterlagen in dem Prozess unterzeichnet.
In einem am 20. Dezember beim US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von New York eingereichten Schriftsatz erklärte Richter Jed Rakoff entsprechend, dass die SEC und Terraform Labs den vom Gericht genehmigten Bedingungen zugestimmt haben, wonach die Parteien verpflichtet sind, als vertraulich gekennzeichnetes Material weitgehend nicht offenzulegen. Alle als vertraulich gekennzeichneten Unterlagen werden vom Gericht vor der Verhandlung versiegelt; zu diesem Zeitpunkt sei es „unwahrscheinlich“, dass der Richter zusätzlichen Anträgen auf Versiegelung stattgeben werde.

In der Verfügung wurde der Grund für die vertrauliche Behandlung der Unterlagen nicht ausdrücklich genannt, außer dass Richter Rakoff einen „guten Grund“ festgestellt hat. Die Anwälte der SEC und von Terraform Labs bzw. von deren Mitbegründer Do Kwon stimmten der Anordnung bereits am 18. Dezember zu. Kwon befindet sich derzeit in Montenegro in Haft und wartet auf seine Auslieferung in die USA oder nach Südkorea.
Der Zusammenbruch von Terraform Labs und die Abkopplung des firmeneigenen Stablecoins TerraUSD (UST) vom US-Dollar war ein bedeutendes Ereignis, das maßgeblich zum Abschwung des Kryptomarktes im Jahr 2022 beigetragen haben könnte. Im Februar erhob die SEC Anklage gegen Terraform Labs und Kwon wegen angeblicher „Orchestrierung eines Multi-Milliarden-Dollar-Betrugs mit Kryptowährungen“ und behauptete, die Parteien hätten nicht registrierte Wertpapiere angeboten und verkauft.
Die Unterlagen aus dem Zivilverfahren SEC gegen Terraform könnten Auswirkungen auf rechtliche Fragen haben, die viele Unternehmen der Kryptobranche betreffen. Im August genehmigte ein Richter deshalb eine Verfügung, die es Terra erlaubte, FTX-Unternehmen im Rahmen des Konkursverfahrens der insolventen Kryptobörse vorzuladen. Richter Rakoff akzeptierte auch Dokumente von Jump Crypto Holdings, die vertraulich im Rahmen der Offenlegung für den Zivilprozess der SEC im November eingereicht wurden.
Viele haben die SEC dafür kritisiert, dass sie einen Ansatz der „Regulierung durch Strafverfolgung“ gegenüber Krypto-Unternehmen in den Vereinigten Staaten verfolgt. Die Behörde hat Verfahren gegen Binance, Kraken, Ripple, Coinbase und andere anhängig.
Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.