Bitcoin (BTC)-Investoren sind zunehmend in Sorge, dass der chinesische Immobilienriese Evergrande Group seine Schulden in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar nicht bezahlen werden kann. Diese Besorgnis zeigt sich bereits auf den globalen Aktienmärkten, die zwischen 1,5 Prozent und 3 Prozent gefallen sind. 

Trotz der Kursbewegung, sind die Bitcoin-Abflüsse von Börsen, insbesondere auf Coinbase Pro, in einem Trend, der schon seit Monaten läuft.

Trader wissen auch, dass jede Börse ein anderes Nutzerprofil hat. Liquidationen auf Bybit etwa sind in der Regel extremer im Vergleich zur Börse FTX, die eher konservative Kunden hat.

Der heutige Rückgang auf unter 43.000 US-Dollar hat eine Liquidierung von Long-Positionen in der von 1 Milliarde US-Dollar zur Folge gehabt, die von Bybit angeführt wurde. Und das bei einem Futures-Open-Interest in Höhe von 2,34 Milliarden US-Dollar. Das ist weniger als die Liquidationen in Höhe von 3,66 Milliarden US-Dollar auf Binance und 2,51 Milliarden US-Dollar auf FTX.

Liquidationen von Bitcoin-Futures in den letzten 24 Stunden, 20 September. Quelle: Bybt.com

Aus den obigen Daten geht hervor, dass Bybit-Trader risikoaffiner sind und in der Regel höhere Hebel verwenden. Auf Binance und FTX waren Derivate-Anleger proportional weniger vom Einbruch um 11 Prozent betroffen.

Pro-Trader weiterhin neutral bis bullisch

Der Futures-Aufschlag gibt Aufschluss darüber, wie bullisch oder bärisch professionelle Händler sind. Dieser Indikator misst die Differenz zwischen langfristigen Futures-Kontrakten und den aktuellen Niveaus auf dem Spotmarkt.

In einem gesunden Markt kann man mit einer annualisierten Prämie zwischen 5 und 15 Prozent rechnen. Diese Situation nennt man auch Contango. Die Lücke wird von Verkäufern verursacht, die mehr Geld verlangen, um die Abrechnung weiter aufzuschieben.

Alarmierend wird es dann, wenn dieser Indikator unter 5 Prozent fällt oder sogar negativ wird. Das nennt man dann "Backwardation".

Bitcoin 3-Monats-Futures-Prämie, annualisiert. Quelle: Laevitas.ch

Wie oben zu sehen ist, liegt der aktuelle Aufschlag bei 7 Prozent und damit im neutralen Bereich. Während Pro-Trader besorgt oder sogar bärisch, wäre dieser Indikator auf unter 5 Prozent gefallen.

Verhältnis zwischen Long- und Short-Positionen unter Top-Tradern deutet auf Kaufaktivität hin

Anleger sollten das Verhältnis zwischen Long- und Short-Positionen unter Top-Tradern auf führenden Kryptobörsen betrachten, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie die Stimmung unter professionellen Händlern ist. Dieser Indikator bietet einen vollständigen Überblick über die effektiven Nettopositionen der professionellen Händler, indem er Daten von mehreren Futures- und Margen-Märkten sammelt.

OKEx und Binance: Verhältnis zwischen Long- und Short-Positionen unter Top-Tradern. Quelle: Bybt.com

Man beachte, dass jede Börse ihre Daten über Top-Trader auf andere Weise erhebt, weil es mehrere Wege gibt, um die Nettopositionen eines Kunden zu messen. Daher sollte man mehrere Anbieter prozentual vergleichen und nicht in absoluten Zahlen.

Das Verhältnis zwischen Long- und Short-Positionen unter Top-Tradern auf OKex ist von 8 Prozent auf derzeit 54 Prozent gestiegen. Das heißt, dass nun 54 Prozent der Top-Trader Long-Positionen bevorzugen und ist damit das höchste Niveau in zehn Tagen. Unter Derivate-Händlern auf Binance hingegen liegt das Verhältnis, trotz des Bitcoin-Rückgangs, durchgehend bei 10 Prozent.

Bei Daten bestätigen, dass private Händler eher betroffen sind, weil sie stark gehebelte Positionen eröffnet haben. Pro-Trader haben ihre Position unterdessen behalten oder den niedrigeren Kurs genutzt, um weitere Long-Positionen zu eröffnen.

Die Ansichten und Meinungen, die hier aufgeführt werden, sind ausschließlich die des Autoren und spiegeln nicht zwangsläufig auch die Ansichten von Cointelegraph wider. Jeder Investment - und Handelsschritt birgt ein Risiko. Recherchieren Sie gut, bevor eine Entscheidung treffen.