Die schwere Inflation schmälert das Vertrauen der türkischen Bürger in die Lira, die türkische Fiatwährung. Einem Reuters-Bericht vom 14. August zufolge tauschen Bürger die Lira gegen US-Dollar ein und kaufen Gold. 

Selbst Marktinterventionen und beruhigende Worte über die Geldwertstabilität seitens der Regierung können das sinkende Vertrauen der Bürger in die Lira nicht im Fall stoppen. Die Inflation liegt der zeit bei 11,8 Prozent und damit über den Zinsen, die Banken auf Ersparnisse anbieten. Ein Einwohner erklärte, er habe Gold als sicheren Hafen gekauft:

"Ich denke, es ist im Moment die beste Investition, mein Geld in Dollar umzutauschen, um Gold zu kaufen. Ich könnte meine Lira abheben und damit auch Gold kaufen, aber ich habe wegen des Coronavirus gerade Angst, zur Bank zu gehen." 

Bürger erwarten weitere Panikverkäufe der Lira, wenn die Regierung das Vertrauen in die Währung, das im Jahr 2020 um fast 20 Prozent gefallen ist, nicht stärken kann.

Erst wird es schlimmer, dann besser

Die Wirtschaft der Türkei besteht hauptsächlich aus Importen. Die Pandemie hat die Inflation verschlimmert und kann auch eine Zahlungsbilanzkrise auslösen, die die Währung weiter schwächen würde.

Fiatwährungen, wie etwa die Lira, verlieren aufgrund der massiven Inflation weiter an Wert. Deswegen ist die Marktkapitalisierung von Bitcoin mittlerweile größer, als die der Bank of America und des Neuseeländischen Dollars.

Es wurde berichtet, dass Krypto in der Türkei stärker verwendet wird. Diese stellten sich aber als falsch heraus. Die lokale Börse BtcTurk führte im Juli eine kleine Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Statistik- und Forschungszentrum der Universität Istanbul durch. Demnach sei während der Corona-Pandemie das Vertrauen in Bitcoin um 23 Prozent gestiegen. Die Zufriedenheit nahm um 58,5 Prozent zu. Die Verwendung von Bitcoin in der Türkei soll sich seit Februar 2019 verdoppelt haben.