Großbritannien könnte innerhalb von 12 Monaten eine Regulierung für digitale Vermögenswerte einführen, wie ein britischer Gesetzgeber erklärt. Das Land wolle die Vorteile nutzen, die Blockchain dem privaten Sektor und der Wirtschaft bringen kann.

In einem CNBC-Interview vom 17. April sagte Andrew Griffith, der Wirtschaftsexperte des britischen Finanzministeriums, langfristig wolle man "den Unternehmen die Möglichkeit geben, das Beste aus den Krypto-Assets zu machen". Zu diesem Zweck brauche es eine solide Krypto-Regulierung.

Zum ersten Mal seit "Jahrzehnten", so Griffith, sei die britische Regierung nun in der Lage, Kryptowährungen "pragmatisch" und "verhältnismäßig" zu regulieren. Das ist offenbar eine Anspielung auf den Austritt von Großbritannien aus der Europäischen Union:

"Ich denke, dass die nächsten 12 Monate etwa das Zeitfenster sind. Wir haben in Großbritannien den großen Vorteil, dass wir das Regelwerk wieder kontrollieren können. Das hatte Großbritannien seit Jahrzehnten nicht mehr. So können wir nun agil und angemessen handeln."

Der Gesetzgeber erklärte weiter, Großbritannien habe nun eine "Wachstums"-Mentalität, um die wirtschaftlichen Anstrengungen zu maximieren, die die technologischen Innovationen im privaten Sektor einbringen.

Griffith erläuterte, der Krypto-Rechtsrahmen sei eine Mischung aus bestehenden Gesetzen für Finanzanlagen und neuen kryptospezifischen Vorschriften.

"Wo immer es möglich ist, wollen wir, dass dieselben Vermögenswerte auf dieselbe Weise reguliert werden, aber es gibt einige zusätzliche Möglichkeiten im Bereich der Krypto-Assets oder der Distributed Ledger, und die wollen wir auch nutzen."

Als Beispiel nannte er die Abrechnung mit an Fiat gekoppelten Kryptowährungen, die in den Gesetzentwurf für Finanzdienstleistungen aufgenommen wurde. "Das wird also noch früher kommen als der umfassendere Rechtsrahmen", wie er hinzufügte.

Griffith sagte, die Einführung der vorgeschlagenen britischen digitalen Zentralbankwährung, dem sogenannten "Britcoin", habe eine viel längere "Vorlaufzeit" und sei daher nicht innerhalb des nächsten Jahres zu erwarten.

Griffith fügte hinzu, er wolle eine politische Debatte über den Datenschutz und die Technologie des digitalen Pfunds, um sicherzustellen, dass alle Bedenken ausgeräumt werden:

"Wenn man eine souveräne digitale Währung haben will, muss man eine äußerste Widerstandsfähigkeit und Infrastruktur haben, und das wird nicht über Nacht geschehen.

Brian Armstrong, der CEO der Kryptobörse Coinbase, traf sich Anfang dieser Woche mit Griffith, als er in London war, und sprach darüber, wie Großbritannien seinen Krypto-Sektor "ankurbeln" und letztlich ein "Innovationszentrum für die Web3-Wirtschaft" werden könnte.

Der Premierminister Rishi Sunak hat letztes Jahr in seiner Funktion als Finanzminister ebenfalls erklärt, er wolle Großbritannien gerne zum Krypto-Zentrum machen.

Dubai, Singapur und neuerdings auch Hongkong haben sich in der letzten Zeit zu Krypto-Zentren entwickelt.

Seit Gary Gensler im April 2021 zum Vorsitzenden der US-Börsenaufsicht SEC ernannt wurde, gab es in den USA an immer stärkeres Durchgreifen gegen Kryptowährungen.