Vitalik Buterin, einer der Mitgründer und die Galionsfigur von Ethereum (ETH), schlägt vor, dass Non-Fungible Tokens (NFTs) „seelengebunden“ sein sollten. Diese Idee entlehnt Buterin dem erfolgreichen Onlinevideospiel World of Warcraft (WoW), in dem es sogenannte „soulbound Items“ gibt. Durch dieses Charakteristikum könnte in einem NFT vermerkt werden, wie ein jeweiliger Token in den Besitz des aktuellen Nutzers übergegangen ist. Diese Eigenschaft könnte von entscheidender Bedeutung sein, denn zurzeit ist es zum Beispiel nicht möglich, nachzuvollziehen, ob ein Besitzer einen NFT bei der ursprünglichen Auktion erstanden oder erst später auf dem Sekundärmarkt erworben hat.

Beispiel eines seelengebunden Items in WoW | Quelle: Blizzard Watch

In World of Warcraft erfüllen die seelengebundenen Gegenstände einen wichtigen Zweck, denn durch diese Eigenschaft können bestimmte Items nicht (!) an andere Spieler getauscht, verkauft oder verschenkt werden. Damit verhindern die Entwickler des MMORPGs bewusst, dass gewisse hochrangige und mächtige Gegenstände in die Hände von Charakteren mit niedrigem Level gelangen, die sich so sonst einen unfairen Vorteil verschaffen würden.

Gleichsam sorgt die Seelenbindung dafür, dass die Spieler ihren erzielten Erfolg unter Beweis stellen können, denn die wichtigen Items können ausschließlich erspielt und nicht anderweitig ergattert werden. Besonders dieser Umstand ist es, den Buterin auf die Non-Fungible Tokens übertragen will, denn die zurzeit so viel gehypten NFTs sind nicht nur für die Verbriefung von Krypto-Kunst und Krypto-Sammelgegenstände geeignet. Vielmehr lassen sich in diesen auch wichtige offizielle Dokumente wie Führerschein, Personalausweis und Abiturzeugnis auf der Blockchain verpacken, nur müssten diese dann „seelengebunden“ sein, um zu belegen, dass der jeweilige Besitzer eine bestimmte Gegenleistung erbracht und den NFT nicht erhandelt hat.

In diesem Zusammenhang hebt Buterin noch das „Proof of Attendace Protocol“ (POAP) lobend hervor, das bestimmte Meilensteine eines Privatlebens oder Karriereerfolge auf der Blockchain verewigen kann. Das Entwicklerteam des Projekts gleicht dafür mit einem speziellen Verfahren ab, ob „der jetzige Besitzer auch der ursprüngliche Besitzer“ eines bestimmten NFTs ist.