Die Winklevoss-Zwillinge, bekannt als vermeintliche Ideengeber von Facebook und Gründer der Kryptobörse Gemini, prognostizieren, dass Stablecoins und sogenannte Security-Tokens eine Trendwende auf den Kryptomärkten einläuten werden. Entsprechende Äußerungen machten die Zwillinge am 14. Januar in der Sendung The Ledger.

Der TV-Auftritt der Zwillinge stand im Zusammenhang mit deren jüngster Werbekampagne, in der sie sich für Regulierung und Kooperation mit den Aufsichtsbehörden stark machen. In der Krypto-Community gab es dafür allerdings nicht nur Lob.

Nach den Fragen zur Kampagne wagte Cameron Winklevoss dann aber einen Ausblick in die Zukunft und meinte, dass Gemini zwei große neue Entwicklungen am Krypto-Horizont sieht: Stablecoins und Security-Tokens. Stablecoins sind Digitalwährungen, die an eine Währung angebunden sind und deshalb einen festen Tauschwert haben, weshalb sie sich als Zahlungsmittel eignen. Security Tokens sind wiederum „tokenisierte“ Wertpapiere, wobei ein beliebiger Wertgegenstand in kleinere digitale Teile aufgeteilt und in Tokens verpackt wird.  

Die Winklevoss-Zwillinge sehen in Security-Tokens, die „reale“ Vermögenswerte verpacken, interessante neue Anwendungsmöglichkeiten, was sie wie folgt beschreiben:

„Der ICO-Hype von 2017 war wie die Dotcom-Blase für Security-Tokens. Es gab keinerlei Kontrollmechanismen und deshalb war es in dem Bereich sechs Monate lang wie der Wilde Westen. In der nächsten Phase erwarten wir nun aber die tatsächliche Innovation, weil nun reale Vermögenswerte tokenisiert werden, wie zum Beispiel Grundstücke und Immobilien, die bisher nicht auf liquide Art und Weise gehandelt werden konnten. Das wird richtig interessant!“

Tyler Winklevoss ging danach auf die Stablecoins ein, die mit ihrer Anbindung an den US-Dollar für Preisstabilität sorgen sollen. Er schlägt vor, dass diese zum Beispiel genutzt werden könnten, um Dividenden an Krypto-Anleger auszuschütten. In diesem Kontext weist er darauf hin, dass 60% der 100 US-Dollar Noten außerhalb der USA gehalten werden, weil große Teile der Welt diesen als Gegenwert brauchen. Wenn der US-Dollar über Stablecoins nun auf die Blockchain verlagert werden kann, ergeben sich daraus drastische Änderungen für den Währungsmarkt.

Wie zuvor berichtet, haben die Zwillinge im vergangenen September einen eigenen Stablecoin namens Gemini Dollar (GUSD) herausgebracht, der eine Zulassung der New Yorker Behörden hat und über ECR-20 Kompatibilität verfügt.

Die Winklevoss-Brüder argumentieren, dass Kryptowährungen mit verringerter Volatilität (wie eben Stablecoins) eine viel bessere Alltagstauglichkeit hätten als Bitcoin. Um diese Behauptung zu belegen, führen sie ironisch die legendäre Pizza an, die 2010 für 50.000 BTC gekauft wurde, was heute einem Wert von 35,8 Mio. US-Dollar in Bitcoin entsprechen würde.

In Bitcoin sehen die Zwillinge vielmehr eine Form von Gold. Cameron meint in diesem Zusammenhang scherzhaft, dass „Gold lediglich 3.000 Jahre Vorsprung gegenüber Bitcoin hat“.

Auch andere Stimmen der Branche zeigten sich zuletzt begeistert von der Zukunftsträchtigkeit der Stablecoins. So vermutet Jeremy Allaire, Mitbegründer und Geschäftsführer von Circle, dass diese ein fester Bestandteil der tokenisierten Weltwirtschaft sein werden.

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