94% aller Stiftungsfonds haben im vergangenen Jahr ihr Portfolio durch Krypto-Investitionen ergänzt. Dies hat eine neue Umfrage ergeben, die am 12. April veröffentlicht wurde. Die Studie bezieht sich auf das vierte Quartal 2018 und wurde gemeinsam von den Handelsblättern Global Custodian und The Trade Crypto erstellt, Blockchain-Firma BitGo war ebenfalls beteiligt.
Unter den 150 befragten Stiftungsfonds sind 89% in den USA ansässig, während der Rest in Kanada oder Großbritannien sitzt. Stiftungsfonds meint dabei solche Fonds, die speziell auf Stiftungen, wohltätige Organisationen, NGOs oder Bildungseinrichtungen zugeschnitten sind.
Die Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass trotz der vorherrschenden Bedenken, die es bei den Kryptowährungen zum Beispiel hinsichtlich der Gesetzeslage oder Liquidität gibt, Stiftungsfonds zunehmend in die neue Anlageklasse investieren. Lediglich 7% planen, ihre Investitionen im laufenden Jahr zurückzufahren, was bescheinigt, dass hierin eine gewisse Zukunftsträchtigkeit gesehen wird.
Jonathan Watkins, Leitender Redakteur von Global Custodian und The Trade, ordnet die Ergebnisse der Umfrage wie folgt ein:
„In den vergangenen 18 Monaten kam immer wieder die Frage auf, wann institutionelle Investoren denn nun endlich in die Kryptomärkte eintreten, aber wie wir jetzt herausgefunden haben, sind sie schon längst am Markt und zwar in Form der Stiftungsfonds.“
Unter den teilnehmenden Stiftungsfonds haben 54% direkt in Krypto angelegt, während 46% den indirekten Weg gegangen sind und in einen entsprechenden Fonds mit Bezug zu Kryptowährungen investiert haben.
50% der Befragten wollen in den nächsten 12 Monaten sogar ihre Positionen ausbauen, während 45% ihre jetzige Investitionshöhe lieber beibehalten wollen.
Laut der Umfrage gibt es drei entscheidende Kriterien, die die Stiftungsfonds berücksichtigen, wenn sie eine Krypto-Investition tätigen. Und zwar müssen die jeweiligen Assets gesetzeskonform und kooperationsbereit sein, über ausreichend Kapitalfluss und Liquidität verfügen, sowie ein hohes Maß an Sicherheit bieten.
The Trade schlussfolgert, dass die Stiftungsfonds insgesamt vorsichtig optimistisch sind, was die neue Anlageklasse betrifft. So wird einer der Teilnehmer zitiert, der angibt, hierin „die Zukunft des Investitionsgeschäfts“ zu sehen. Andere Stimmen sehen die Diversifizierung in den Kryptobereich allerdings als „eine wilde Achterbahnfahrt“, woran zu erkennen ist, dass es trotzdem noch weitere Überzeugungsarbeit braucht.
Wie Cointelegraph im Februar berichtete, hat der Stiftungsfonds der Universität von Michigan angekündigt, zukünftig in die Krypto-Fonds des amerikanischen Risikokapitalgebers Andreessen Horowitz investieren zu wollen.
Im Herbst 2018 hatten sich zuvor schon die großen amerikanischen Universitäten Yale und Harvard dazu entschlossen mit ihren Stiftungsfonds in Kryptowährungen anzulegen. Das Stiftungsvermögen der Universität Harvard ist mit 39,2 Mrd. US-Dollar der weltweite Spitzenreiter unter allen Hochschulen. Mit Stanford, Dartmouth College, dem Massachusetts Institute of Technology und der Universität planen auch weitere bekannte Bildungseinrichtungen der USA, zukünftig in Krypto zu diversifizieren.
Wie diesen Monat zuvor berichtet, will Harvard am 50 Mio. US-Dollar schweren Token-Verkauf der Firma Blockstack teilnehmen. Das Unternehmen hat einen Zulassungsantrag bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC gestellt und wäre im Erfolgsfall das erste Krypto-Unternehmen, das eine gültige Lizenz für einen Token-Sale hätte.
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