Die russische Zentralbank gibt immer mehr Details über ihre geplante digitale Währung bekannt. Nun wurde bekannt, dass sie Provisionen für die Transaktionen mit dem digitalen Rubel verlangen will.

Die Gebühren für Transaktionen mit der digitalen Währung der russischen Zentralbank (CBDC) werden niedriger sein als die für Überweisungen, so Kirill Pronin, Direktor der Abteilung für Finanztechnologien der Bank von Russland.

Pronin erklärte, die Provisionen für CBDC-Transaktionen würden nicht höher sein als die des Faster Payments System (FPS) von Russland. Mit diesem Dienst können Privatleute sofortige Überweisungen zwischen den Banken tätigen, wie die lokale Publikation Prime am Mittwoch berichtete.

Das FPS-System wurde im Jahr 2019 eingeführt und Nutzer können damit bis zu 100.000 Rubel ohne Provision überweisen. Für Überweisungen, die über diesen Betrag hinausgehen, erhebt das System eine Gebühr von 0,5 Prozent des Überweisungsbetrags, jedoch nicht mehr als 1.500 Rubel pro Überweisung.

Wie bereits berichtet, plant die russische Zentralbank, Anfang 2022 die ersten Pilotprojekte für den digitalen Rubel zu starten. Die digitale Währung soll als dritte Geldform neben Bargeld und bargeldlosen Zahlungsmitteln fungieren. Die mögliche Senkung der Kosten für Zahlungsdienstleistungen wird als einer der größten Vorteile beworben.

Die Gouverneurin der russischen Zentralbank Elvira Nabiullina glaubt, dass die Einführung von CBDCs eine gute Option für Regierungen sei, um private Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) zu ersetzen. Am Donnerstag sagte sie vor der russischen Staatsduma, dass eine "verantwortungsvolle Regierung die Akzeptanz" von Kryptowährungen nicht fördern sollte.

Nabiullina kritisierte, Kryptowährungen seien nicht anonym und werden von niemandem finanziell unterstützt. Weiter sagte sie:

"Wir stehen Kryptowährungen als private Währungen, die behaupten, Geld zu sein, weiterhin äußerst negativ gegenüber. Da die Leute aber Alternativen brauchen, wollen wir mit Hilfe unserer Projekte daran arbeiten. Wir sollten den digitalen Rubel entwickeln, wie ich bereits gesagt habe."

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Die russische Zentralbank hat weiter eine negative Haltung gegenüber Kryptowährungen. Doch einige Ministerien und regierungsnahe Organisationen haben sich mit der Branche befasst. Die Duma hat eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die den wachsenden russischen Krypto-Mining-Markt regulieren soll. Obwohl Kryptozahlungen in Russland verboten sind, hat das russische Staatliche Eremitage-Museum im September bei einer Auktion für nicht-fungible Token auf der Kryptobörse Binance über 400.000 US-Dollar aufgebracht.

Letzten Monat sagte der russische Präsident Wladimir Putin, private Kryptowährungen wie Bitcoin "können als Rechnungseinheit dienen", seien aber "sehr instabil".