Mehrere Finanzinstitute und Marktanalysten gehen derzeit davon aus, dass die US-Zentralbank Federal Reserve die Zinsen im Jahr 2025 mindestens zweimal von ihrem aktuellen Zielwert senken wird.
Die Prognosen der Banken folgten auf einen schwachen Arbeitsmarktbericht für August, der nur 22.000 neue Arbeitsplätze für diesen Monat auswies, während etwa 75.000 erwartet worden waren.
Analysten der Bank of America (BoA) haben ihre langjährige Haltung, dass es 2025 keine Zinssenkungen geben werde, entsprechend revidiert und prognostizieren nun laut Bloomberg zwei Senkungen um jeweils 25 Basispunkte (BPS), eine im September und eine weitere im Dezember.
Die Ökonomen der Investmentbank Goldman Sachs prognostizieren für 2025 sogar drei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte, beginnend im September und fortgesetzt im Oktober und November.
Der Bankengigant Citigroup sieht ebenfalls eine Senkung um insgesamt 75 Basispunkte im Jahr 2025 vorher, verteilt auf 25 Basispunkte im September, Oktober und Dezember, wie Reuters berichtete.
Über 88 % der Anleger erwarten eine Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der nächsten Sitzung der US-Notenbank im September, und etwa 12 % der Anleger erwarten eine Senkung um 50 Basispunkte, wie aus Daten der Chicago Mercantile Exchange (CME) Group hervorgeht.
Niedrigere Zinssätze treiben Liquidität in die Kryptomärkte und gelten als wichtiger Katalysator für steigende Kurse und anhaltende Bullenmärkte, während höhere Zinssätze den gegenteiligen Effekt auf die Vermögenspreise haben.
Markt gegen von Leitzinssenkungen aus
Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, deutete in seiner Grundsatzrede auf dem Jackson Hole Economic Symposium in Wyoming am 22. August eine mögliche Zinssenkung für September an.
Die Rede erfolgte vor dem Hintergrund von ersten Anzeichen einer Abschwächung des US-Arbeitsmarktes, der Teil des doppelten Mandats der Federal Reserve ist, maximale Beschäftigung zu erreichen und die Preise stabil zu halten.
„Die USA haben den Arbeitsmarktbericht für Juni zum zweiten Mal nach unten korrigiert, auf insgesamt -160.000 Arbeitsplätze. Damit hat die USA im Juni offiziell 13.000 Arbeitsplätze verloren“, heißt es in einem Beitrag der Analysten von The Kobeissi Letter auf X.
The Kobeissi Letter warnte auch davor, dass das US-amerikanische Bureau of Labor Statistics (BLS) die Beschäftigungszahlen für 2024 um etwa 818.000 nach unten korrigiert hat und die Zahlen für 2025 möglicherweise um bis zu 950.000 Arbeitsplätze nach unten korrigieren wird.