Bitcoin wird scheinbar immer mehr zum digitalen Gold. Die Korrelation zwischen Gold und Bitcoin hat sich in den vergangenen drei Monaten nahezu verdoppelt, wie neue Daten von Bloomberg am 7. August zeigen.

Wie die Daten zeigen, lag die Korrelation zwischen Bitcoin und Gold im vergangenen Jahr bei 0,496. In den letzten drei Monaten ist dieser Wert nun auf 0,837 angestiegen, wobei ein Wert von 1 bedeuten würde, dass sich die beiden Anlageprodukte im vollständigen Gleichschritt bewegen, während -1 eine maximal gegensätzliche Bewegung kennzeichnen würde.  

Korrelation seit Mai deutlich angestiegen

Laut Bloomberg war die Korrelation im Laufe des vergangenen Jahres als zufällig zu interpretieren, da sich beide Anlageprodukte zu 51% in die gleiche Richtung entwickelt haben (29% nach oben, 21% nach unten), während sie zu 49% unterschiedliche Bewegungen vollzogen haben. Dies entspricht fast einer Verteilung von 50-50, ähnlich der Wahrscheinlichkeit bei einem Münzwurf. In den letzten drei Monaten ist dieser Wert nun allerdings auf einen Gleichschritt von 58% angewachsen (siehe Grafik unten), was wiederum nahelegt, dass sehr wohl eine Verbindung bestehen könnte.

Correlation between Bitcoin and gold, YTD and 3 months

Korrelation zwischen Bitcoin und Gold; Links Jahreswert, rechts letzte 3 Monate; Korrelation = Grau + Blau. Quelle: Bloomberg Opinion

Ein Zeitraum von drei Monaten ist womöglich keine ausreichend große Stichprobe, um die Korrelation zwischen Bitcoin und Gold zweifelsfrei nachweisen zu können, nichtsdestotrotz kann festgestellt werden, dass die Anleger gewisse Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Anlageprodukten sehen. Da Gold in erster Linie als sicheres Wertaufbewahrungsmittel verstanden wird, liegt der Schluss nahe, dass auch Bitcoin mittlerweile diese Eigenschaft teilt.

Bloomberg bestätigt diese Annahme, da höchstwahrscheinlich die Unsicherheit der momentanen weltpolitischen Lage, allen voran der Handelsstreit zwischen den USA und China, als Auslöser für den momentanen Gleichschritt gesehen werden kann. Auch nach dem Brexit-Referendum war ein ähnlicher Gleichschritt zu beobachten, was unterstreicht, dass Anleger Bitcoin in unsicheren Zeiten als Absicherung betrachten. Der Großinvestor Tim Draper hatte dies vor wenigen Tagen ebenfalls festgestellt.

Das Wertaufbewahrungsmittel des digitalen Zeitalters

Der momentane Aufschwung von Bitcoin ist zwar durch mehrere Faktoren bedingt, allerdings ist die Eigenschaft der Unabhängigkeit von den klassischen Aktienmärkten wohl von besonderer Bedeutung. Dies meint auch Krypto-Experte Jake Chervinsky, der zuletzt sagte, dass Bitcoin „genau das macht, wofür er designt wurde“.

Der Circle Geschäftsführer Jeremy Allaire ist überzeugt, dass die momentane weltwirtschaftliche Lage Bitcoin regelrecht „in die Hände spielt“, weshalb Anleger auf der ganzen Welt zunehmend auf die Kryptowährung ausweichen werden.

Die derzeitige weltwirtschaftliche Lage wurde bereits von mehreren Experten als Triebfeder für die Kursbewegungen von Bitcoin ausgemacht.

Anthony Pompliano, der Mitgründer von Morgan Creek Digital Asssets, betont in diesem Zusammenhang, dass Bitcoin seine Unabhängigkeit gegenüber den Aktienmärkten aufrechterhalten muss, um dieses kostbare Alleinstellungsmerkmal nicht zu verlieren.  

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