Die BZX Equity Exchange der Chicagoer Börse (CBOE) hat ihren Antrag an die US-Wertpapier- und Börsenkommission (SEC) auf eine Regeländerung offenbar zurückgezogen. Laut einer offiziellen Mitteilung vom 23. Januar zog die BZX eine vorgeschlagene Regeländerung zurück, durch die sie einen börsengehandelten Bitcoin (BTC)-Fonds (ETF) listen könnte.

ETFs sind Wertpapiere, die einen Korb von Vermögenswerten verfolgen, die proportional in den Anteilen des Fonds enthalten sind. Sie werden von einigen Leuten als ein potenzieller Schritt nach vorne für die Masseneinführung von Kryptowährungen als reguliertes und passives Anlageinstrument betrachtet.

Der ETF, um den es ging, wurde von der Investmentgesellschaft VanEck und dem Finanzdienstleistungsunternehmen SolidX unterstützt. Bei dem Vorschlag, der erstmals im Juni 2018 bei der SEC eingereicht wurde, gab es mehrere Verzögerungen, da die US-Finanzbehörde ihre Entscheidung über die Regeländerung gemäß §19 des Wertpapiergesetzes verschoben hat. Eine endgültige Frist für die Entscheidung war für den 27. Februar angesetzt.

Ein CBOE-Sprecher sagte gegenüber Cointelegraph, dass der Antrag aufgrund des Shutdown der US-Regierung zurückgezogen worden sei, da sich der Prüfungszeitraum dem Ende zuneigt. Einige Rechtsexperten haben erklärt, dass die SEC aufgrund des Shutdown nur in begrenztem Umfang tätig sein werde. Zu dem Shutdown kam es infolge einer Uneinigkeit unter den Politikern hinsichtlich einer geplanten Mauer an der Grenze zwischen den USA und Mexiko. Ein Shutdown in den USA bedeutet, dass viele öffentliche Behörden nicht mehr finanziert werden, so lange bis eine politische Einigung erzielt wird. Laut dem Sprecher plane die CBOE, den Antrag zu einem späteren Zeitpunkt erneut einzureichen.

Wie aus einem SEC-Antrag hervorgeht, ist der Preis für eine Aktie des VanEck SolidX Bitcoin Trust auf umgerechnet rund 175.000 Euro festgelegt. Der CEO von SolidX Daniel H. Gallancy sagte, dass der hohe Preis die Absicht des Fonds widerspiegele, sich auf institutionelle und nicht auf Kleinanleger zu konzentrieren.

Einige Experten haben Zweifel hinsichtlich der Zukunft eines Bitcoin-ETF geäußert. Letzte Woche sagte der Krypto-Unternehmer und regelmäßige CNBC-Gast Brian Kelly, dass es "keine Chance" für die Zulassung eines Bitcoin-ETF im Jahr 2019 gebe.

Kelly erklärte, dass die SEC wahrscheinlich nicht von ihrer skeptischen Haltung hinsichtlich Krypto-ETFs abzubringen sein werde, da es zu viele Fragen gebe "die noch unbeantwortet sind". Der Analyst sagte, es werde über ein Jahr dauern, bis die bestehenden Probleme gelöst seien.

Die SEC-Kommissarin Hester Peirce sagte, dass ein Bitcoin-ETF "definitiv möglich" sei, aber es eine Weile dauern könne. Peirce wird auch "Crypto Mom" genannt, weil sie mit der Entscheidung der Kommission, einen Bitcoin-ETF abzulehnen, den die Winklevoss-Zwillinge vorgeschlagen hatten, nicht einverstanden gewesen war. Sie erklärte:

"Es ist definitiv möglich, dass es erst in 20 Jahren oder schon morgen passieren könnte. Erwarten sie nicht zu viel. Die SEC brauchte sehr lange, um Finhub zu genehmigen. Es könnte daher sogar noch länger dauern, bis ein börsengehandeltes Produkt genehmigt wird."

Über Entwicklungen zu diesem Thema werden wir unsere Leser auf dem laufenden halten.