Die Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds (IWF) meint, dass die Weltgemeinschaft die Herausgabe von Zentralbank-gesteuerten Digitalwährungen (CBDCs) „erwägen“ sollte. Dies sagte sie am 14. November in einer Rede auf dem Fintech Festival in Singapur.

Christine Lagarde, die geschäftsführende Direktorin des IWF, gab zwar an, dass sie selbst „nicht gänzlich überzeugt“ sei vom Konzept der Kryptowährungen als solches, aber dennoch sieht sie mögliche Anwendungsgebiete für Regierungs-gestützte Tokens und ähnliche Vermögenswerte.

„Ich denke wir sollten die Herausgabe von Digitalwährungen erwägen. Der Staat könnte eine Rolle bei der Geldversorgung der digitalen Wirtschaftswelt einnehmen“, wie sie zum Publikum sagte.

Diese Worte kommen nur einen Tag nachdem der IWF einen Bericht über die sogenannten CBDCs veröffentlicht hat, in dem Pro und Contra des Finanzinstruments abgewogen werden.

Wie Lagarde angibt, untersucht eine Vielzahl an Regierungen derzeit eine etwaige Herausgabe von staatlichen Tokens.

Wenn diese richtig umgesetzt würden, dann könnten die CBDCs „gesellschaftspolitische Ziele fördern“, so Lagarde. Dabei nennt sie speziell die „finanzielle Inklusion“, „Sicherheit und Verbraucherschutz“ sowie den „Datenschutz bei Zahlungsvorgängen“.

Wie Cointelegraph im September berichtet hatte, zeigte sich der IWF nicht immer so begeistert von dieser Idee wie Lagarde heute den Anschein macht.

Damals forderte die Organisation die Marshallinseln auf, dringlichst von der geplanten Herausgabe einer nationalen Digitalwährung abzusehen, da es Bedenken wegen möglicher Geldwäsche geben würde.

Diese Woche hat die Präsidentin des kleinen Landes ein Misstrauensvotum in der Angelegenheit überstanden, wodurch der Weg für die eigene Digitalwährung wohl frei wird.

Lagarde ging in ihrer Rede in Singapur noch auf die „Nachteile“ der CBDCs ein:

„Ich möchte allerdings auf das Risiko der Unterdrückung von Innovation hinweisen, denn das ist das Letzte, was wir wollen. Mit diesen Risiken müssen wir kreativ umgehen.“