Die CFTC-Kommissarin Kristin Johnson hat den amerikanischen Kongress aufgefordert, die „bestehenden Gesetzeslücken in der Beaufsichtigung der Kryptomärkte zu schließen“.

Die entsprechenden Äußerungen machte die Kommissarin am 21. Januar im Rahmen der Krypto-Konferenz der Duke University. Dabei schlug Johnson eine Reihe von Gesetzesänderungen vor, die ihrer Commodity Futures Trading Commission mehr Handhabe einräumen würden, um eine „effektive Beaufsichtigung“ von Krypto-Unternehmen umzusetzen.

In diesem Kontext fordert die Kommissarin auch erweiterte Handlungsmacht für den Anlegerschutz, das Verhindern von Liquiditätskrisen und die Vermeidung von Interessenskonflikten innerhalb der Kryptobranche.

CFTC-Kommissarin Kristin Johnson. Quelle: YouTube

Eine dieser vorgeschlagenen Gesetzesänderungen würde der Aufsichtsbehörde zukünftig erlauben, jedes Unternehmen zu durchleuchten, das 10 % der Anteile oder mehr an einer von der CFTC registrierten Börse übernehmen will.

Wie wichtig eine derartige Änderung sein könnte, verdeutlicht Johnson am Beispiel der Derivatbörse LedgerX, die am 31. August 2021 ohne Hindernisse von der großen Kryptobörse FTX geschluckt wurde und nun in deren spektakulären Zusammenbruch verwickelt ist.

Dahingehend führt die Reguliererin aus, dass ihre Behörde aktuell keine Möglichkeit hat, ein derartiges Geschäft zu prüfen und deshalb nur als stiller Beifahrer den Verkauf und die daraus resultierenden Entwicklungen abwarten kann.

Auch die Veruntreuung von Nutzergeldern spricht Johnson als wichtiges Thema an – einer der wohl am schwersten wiegenden Vorwürfe gegen die FTX – wobei sie eine Regulierung anstrebt, die die Abtrennung von Kundengeldern und Firmengeldern bei Krypto-Unternehmen fest verankert.

Abschließend benennt die Kommissarin noch das mangelhafte Risikomanagement in der Kryptobranche als dringenden Ansatzpunkt, denn erst hierdurch konnte sich ein drastischer Dominoeffekt Bahn brechen, der am Ende auch große Krypto-Unternehmen wie die FTX verschlungen hat:

„Die vielen Querverbindungen zwischen Krypto-Firmen gepaart mit mangelhaftem Risikomanagement, Verfehlungen in der Unternehmensführung und Interessenskonflikten bei einzelnen Firmen haben die Wahrscheinlichkeit für eine Krise massiv befeuert.“

Deshalb mahnt Johnson, dass die bestehenden „gesetzlichen Rahmenbedingungen in ihrem Umfang zu begrenzt sind“, weshalb sie stattdessen für „maßgeschneiderte und effektive Beaufsichtigung und Kontrollmechanismen“ wirbt.