Der chinesische Einzelhandelsriese JD.com festigt weiter seine Stellung in der Blockchain-Branche, indem er jetzt ein Blockchain-Forschungslabor in Kooperation mit zwei Technologie-Instituten gründet. Dies wurde am 30. Oktober in einer entsprechenden Mitteilung verkündet.

Die Jingdong Gruppe (JD.com) ist der führende chinesische Online-Händler und kontrolliert fast 30% des elektronischen Einzelhandels, der sich in China auf 314 Mio. Kunden beläuft, wie die Financial Times angibt. Das Unternehmen legt zudem einen speziellen Fokus auf die Nutzung von neuen Technologien für Online-Verkauf, Lieferung und Finanzierung.

Laut Mitteilung arbeitet JD nun mit dem Ying Wu College of Computing am New Jersey Institute of Technology (NJIT) und dem Institute of Software an der Chinese Academy of Sciences (ISCAS) zusammen, um gemeinsam eine Blockchain-Forschungseinrichtung ins Leben zu rufen. Hier soll besonderes Augenmerk auf die Effizienz und neue Anwendungsmöglichkeiten der Technologie gelegt werden.

Des Weiteren gibt JD an, dass auch an Konsens-Mechanismen, Datenschutz und der Sicherheit von dezentralisierten Apps (DApps) geforscht werden soll. Zhong Hua, stellvertretender Direktor des Software Institute of the Chinese Academy of Sciences, sagt, dass „mit dieser Partnerschaft Blockchain-Innovationen vorangetrieben und neue Anwendungsbereiche für die Technologie gefunden werden sollen.“

Letzten Monat hatte JD schon das Smart City Forschungsinstitut in seinem Nanjing Hauptsitz gegründet. Dieses Projekt soll die Entwicklung einer „Smart City“ (dt.: Schlaue Stadt) fördern, indem die Felder Künstliche Intelligenz (KI), Big Data und Blockchain in diesem Kontext zusammengeführt werden. Das Institut soll „den ganzen Osten Chinas“ beeinflussen und damit zu erhöhter Effizienz und Kostenoptimierung beitragen.

Im August hatte JD seine Blockchain-als-Dienstleistung (BaaS) Plattform vorgestellt, die den Namen JD Blockchain Open Platform trägt. Diese soll Firmenkunden helfen, die Blockchain-Technologie in ihre eigenen Unternehmen implementieren zu können, ohne bei null anfangen zu müssen.

Außerdem hatte der Konzern im August auch angekündigt, Forderungsbesicherte Wertpapiere auf einer Blockchain herauszugeben, wobei man mit Huatai Securities und der Xingye Bank zusammenarbeiten will. Mit dieser Kooperation soll erprobt werden, inwiefern Blockchain die Absicherung von Wertpapieren verbessern kann.