Die führende US-amerikanische Krypto-Währungshandelsplattform Coinbase hat den Prozess eingeleitet, um von der US Securities and Exchange Commission (SEC) als voll regulierter Broker zugelassen zu werden. Laut einer am 6. Juni veröffentlichten Mitteilung wird dies durch die Übernahmen des Wertpapierhändlers Keystone Capital Corp. von Venovate Marketplace, Inc. und Digital Wealth LLC ermöglicht.
Die Akquisition könnte der in San Francisco ansässigen Börse dabei helfen, ihr Angebot zu erweitern und in der Folge in nicht-verschlüsselte Finanzprodukte zu diversifizieren. In der Ankündigung sagte das Unternehmen, es wolle "mit den Aufsichtsbehörden zusammenarbeiten, um bestehende Arten von Wertpapieren zu tokenisieren", von denen die Börse glaubt, dass sie den Zugang zu den Kapitalmärkten für Unternehmen und Investoren in der Branche "demokratisieren" werden. Asiff Hirji, Präsident und Chief Operating Officer der Börse, sagte:
"Im Falle einer Zulassung wird Coinbase bald in der Lage sein, unter der Aufsicht der US Securities and Exchange Commission (SEC) und der Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) Blockchain-basierte Wertpapiere anzubieten. Möglich wird dieser Schritt durch den Erwerb einer Broker-Lizenz."
Coinbase, das Berichten zufolge bereits 150 Milliarden Dollar an Vermögenswerten mit über 20 Millionen Kunden gehandelt hat, gab bekannt, dass es beim Listen von SEC-regulierten Krypto-Wertpapieren "auf Kurs" sei:
Today we’re excited to announce that we’re on track to become a US-regulated blockchain securities trading venue. We believe this is an important moment not only for Coinbase, but the entire crypto ecosystem. https://t.co/3grNDa6l9Z
— Coinbase (@coinbase) June 6, 2018
Heute freuen wir uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir auf dem besten Weg sind, ein in den USA regulierter Handelsplatz für Blockchain-Wertpapiere zu werden. Wir glauben, dass dies ein wichtiger Moment nicht nur für Coinbase, sondern für das gesamte Krypto-Ökosystem ist. https://t.co/3grNDa6l9Z
Coinbase (@coinbase) 6. Juni 2018
Mit diesem Schritt schließt sich Coinbase anderen Plattformen an, die unter der Aufsicht der SEC Blockchain-basierte Wertpapiere handeln wollen. Die in Pennsylvania ansässige Susquehanna hat kürzlich ihre Händlerlizenz für den Handel mit Krypto-Währungen und Bitcoin-Futures erweitert. Das Unternehmen plant, einer kleinen Gruppe von Kunden digitale Währungen anzubieten und will den Service in Zukunft weiter ausbauen.
Die Peer-to-Peer-Zahlungsplattform Circle Internet Financial Ltd. strebt eine Banklizenz und die Registrierung als Broker und Handelsplatz bei der SEC an. Dies würde es der Plattform ermöglichen, Token zu verkaufen, die gleichzeitig als Wertpapiere gelten. COO Robert Bench sagte, dass eine Banklizenz die Anzahl der Regulatoren reduzieren würde, mit denen die Plattform zusammenarbeiten muss: "Sie können [dann] ein einziges Gespräch führen. Es ist schwer, 50 Gespräche zu führen."
Anfang dieser Woche gab Coinbase Pläne bekannt, in den japanischen Krypto-Markt einzusteigen, und dass es beabsichtigt, eine Lizenz bei der Finanzbehörde des Landes, der Financial Services Agency, zu beantragen. Coinbase soll mit der Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) bei der Expansion nach Japan zusammenarbeiten. MUFG hat seit 2004 über die Mitsubishi UFJ Bank und Mitsubishi UFJ Capital über eine Milliarde Yen in Coinbase investiert.
Obwohl Japan mit 3,5 Mio. Krypto-Händlern der weltweit größte Markt für Krypto-Währungen ist, könnte Coinbase einem starken Wettbewerb ausgesetzt sein. Derzeit gibt es 16 registrierte Krypto-Börsen in Japan. Coincheck, der früher der größte des Landes war, hat angeblich 150 Millionen Dollar an Quartalsgewinn erwirtschaftet.
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