Die Deutsche Telekom, T-Mobile US, Telefonica, Orange und die Industrievereinigung GSMA erproben gemeinsam eine produktionsreife Blockchain-Lösung für das Roaming, wie die Telekom am 13. Februar auf ihrer Webseite mitteilte.

Roaming-Abwicklung per Blockchain

Mit der durch die Telekom entwickelten Blockchain-Lösung sollen “Roaming-Rabattvereinbarungen zwischen Mobilfunkbetreibern” vereinfacht und sicherer abgewickelt werden, schreibt das Unternehmen. Den Code für das System will die Telekom der Branche kostenlos bereitstellen.

Die Blockchain-Lösung reduziert laut Telekom “deutlich die Komplexität des Prozesses, der die Entwicklung, den Abschluss und die manuelle Umsetzung von Roaming-Rabattvereinbarungen zwischen den Betreibern”.

Dadurch, dass vereinbarte Bedingungen nicht nachträglich geändert oder manipuliert werden können, ermögliche sie “ganzheitliche, analytische Betrachtungen von Vereinbarungen” und eine Automatisierung des “Roaming-Wholesale-Workflows”.

Technisch umgesetzt wurde die Lösung mit Hilfe der von der Linux Foundation als Open Source bereitgestellten Hyperledger Fabric. Wie John Calian, Senior Vice President und Leiter der T-Labs betont, sei die Lösung skalierbar und erlaube die einfache Integration von IoT-Geräten und anderen “künftigen Geschäftsanforderungen”.

Als solche benennt Rolf Nafziger von Deutsche Telekom Global Carrier neue Dienste wie NB-IoT, LTE-M oder VoLTE, die Rabattvereinbarungen und Abrechnungen zwischen den Betreibern in naher Zukunft stark verkomplizieren werden.

Blockchain-Engagement der Deutschen Telekom

Die Telekom engagiert sich bereits länger bei der Entwicklung von Blockchain-Lösungen. Im Oktober stellte das Unternehmen das German Blockchain Ecosystem (GBE) vor, einen eigenen Blockchain-as-a-Service-Marktplatz (BaaS) für Kunden. Mit der maltesischen Wirtschaftsagentur Malta Enterprise konnte die Telekom bereits einen ersten Kunden gewinnen, der das System ab 2020 für Geschäftskunden einsetzen will.