Während die Bullen und die Bären momentan darum kämpfen, ob Bitcoin sich oberhalb der Marke von 50.000 US-Dollar etablieren kann oder nicht, sind sich gleich mehrere Experten einig, dass es für die marktführende Kryptowährung in diesem Rekordlauf noch deutlich weiter nach oben geht.

So zum Beispiel Mike McGlone, der leitende Analyst von Bloomberg Intelligence, schlussfolgert aus der historischen Kursentwicklung, dass der Krypto-Marktführer bald auf 100.000 US-Dollar klettern könnte (siehe unten).

McGlone stützt sich auf den sogenannten „GBTC-Premium“ als Indikator. Dabei handelt es sich um die Kursdifferenz (Premium) zwischen dem Kurs des Bitcoin-Investmentfonds der Krypto-Vermögensverwaltung Grayscale (GBTC) und dem Kurs von Bitcoin. In der Regel liegt diese Differenz im positiven Bereich, doch aktuell weist die Kennzahl einen negativen Wert aus.

In der Vergangenheit ging es jeweils deutlich aufwärts, wenn der seltene Fall eintritt, dass die Kursdifferenz negativ ist. Als der Wert zuletzt im März 2020 im Minusbereich lag, folgte der aktuelle Rekordlauf von 3.600 bis auf 58.300 US-Dollar, was nun also ein gutes Omen sein könnte.

Der Twitter-Nutzer Lee Hendricks ist von dieser Argumentation jedoch nicht vollends überzeugt und gibt zu bedenken, dass die Kursdifferenz auch darauf zurückgeführt werden könnte, dass mit neuen Bitcoin-Indexfonds (ETFs) und anderen Bitcoin-Investmentfonds immer mehr Konkurrenz für das Investitionsprodukt von Grayscale auf den Markt kommt. Allerdings wäre dies für Bitcoin zumindest ebenfalls positiv.

Bloomberg-Analyst Glone ist aber nicht der einzige Experte, der Bitcoin für diesen Zyklus noch viel Luft nach oben einräumt. So meint der YouTuber und Influencer Lark Davis am 4. März: „Der Rekordlauf von #Bitcoin geht gerade erst los. Wir haben gerade mal die erste Phase hinter uns. Macht euch bereit für Phase 2.“

Der technische Analyst Kaleo postete am 2. März auf Twitter wiederum ein Kursdiagramm, aus dem er ableitet, dass BTC Anfang April auf 100.000 US-Dollar klettern wird.

Damit knüpft er an ein zugehöriges Diagramm an, dass er vor zwei Jahren veröffentlicht hatte. Darin hatte er damals schon eine Kursprognose von 200.000 US-Dollar für Mitte 2021 abgegeben. Vor zwei Woche bekräftigte Kaleo, dass er an dieser Vorhersage noch immer festhält:

„Das ist mit Abstand der genaueste langfristige Prognosediagramm, dass ich für Bitcoin bisher gesehen habe. $BTC wird noch in diesem Lauf die 200.000 knacken.“

Ein anderer Krypto-Analyst unter dem Pseudonym MasterChangz schlägt in dieselbe Kerbe und zeigt sich gegenüber seinen 10.000 Followern noch etwas zuversichtlicher, indem er meint, dass Bitcoin noch vor Mitte 2021 die Marke von 200.000 US-Dollar erreicht. In den nächsten zwei Wochen würde es dementsprechend auf 77.000 US-Dollar gehen.

Dabei orientiert auch er sich am Bitcoin-Kursdiagramm, wobei er auf einen Abschnitt verweist, der der momentanen Entwicklung zum verwechseln ähnlich ist (siehe unten). Für Changz deshalb eine Art „Spickzettel“ für den weiteren Kursverlauf.

Andere Experten sind sogar noch weitaus optimistischer. Jesse Powell, der CEO der großen Kryptobörse Kraken, ist einer davon. So erklärte er am 4. März gegenüber dem Nachrichtenportal Bloomberg, dass Bitcoin irgendwann „unendlich“ Wert sein wird. Für die nächsten zehn Jahre ruft er dabei ein „ziemlich realistisches“ Kursziel von 1 Mio. US-Dollar aus:

„Natürlich können wir nur spekulieren, aber in US-Dollar gemessen wird Bitcoin bis auf unendlich gehen.“

Der Kraken-Entwicklungsmanager Dan Held befeuert die Hoffnungen seines Chefs zusätzlich, indem er am 5. März auf Twitter schreibt:

„Es ist wahrscheinlicher, dass Bitcoin auf 1.000.000 US-Dollar geht als auf 0 US-Dollar.“

Selbst Kritiker können momentan nicht zweifeln. Darunter George Ball, ehemaliger Chef der großen amerikanischen Versicherungsgesellschaft Prudential Financial, der am 4. März nun gegenüber Yahoo Finanz einräumt, dass Bitcoin „attraktiv für fast jedes Portfolio“ ist.

Dabei spart er mit dem Lob nicht und erklärt wie folgt:

„Kryptowährungen stellen einen grundlegenden Paradigmenwechsel dar, der sie zu einem attraktiven kleinen Teil für fast jedes Portfolio macht.“

All der Lobhudelei zum Trotz sollte abschließend noch gewarnt werden, dass der März erfahrungsgemäß schwierig für Bitcoin ist. Der Kurs des Krypto-Marktführers hat in diesem Monat in sechs der letzten neun Jahre durchschnittlich 5,8 % verloren. Vergangenes Jahr war es besonders schlimm, denn hier gab es im März den großen Crash vom „Black Thursday“, der den Kurs um satte 50 % nach unten stürzte. Allerdings gab es im März 2013 wiederum den stärksten monatlichen Zugewinn überhaupt, als Bitcoin satte 179 % nach oben katapultiert wurde. Der überschwängliche Optimismus der Experten ist also vielleicht durchaus berechtigt, denn ein wahrer Rekordlauf lässt sich womöglich auch durch diesen „schwarzen“ Monat nicht bremsen.