Der Leiter der Organisation, die für die Herausgabe von Facebook Libra verantwortlich ist, betont, dass das Unternehmen mit Hochdruck daran arbeitet, alle rechtlichen und politischen Bedenken zu beseitigen, damit die Kryptowährung des Social-Media Konzerns bald auf den Markt kommen kann.

Perez: „Wollen kein zweites BlackRock werden“

In einem Interview mit der französischen Zeitung Les Echos bestätigte Bertrand Perez, der Generaldirektor der Libra Association, dass die Facebook Kryptowährung im zweiten Halbjahr 2020 an den Start gehen soll.

Die entsprechenden Äußerungen machte Perez am selben Tag an dem der französische Finanzminister sich vehement dagegen aussprach, dass Libra in Frankreich online gehen wird.

Wie Cointelegraph bereits berichtet hatte, befürchtet Finanzminister Bruno Le Maire, dass die Facebook Kryptowährung die Stabilität des gesamten Finanzsystems massiv bedrohen könnte, weshalb er auch in den Reihen der Europäischen Union einen Widerstand zu Libra befeuert.

Laut Perez sind diese Sorgen allerdings unbegründet, da Facebook keineswegs darauf abziele, eine neue Geldmenge zu schaffen, um damit das Hoheitsgebiet von Regierungen und Ländern zu untergraben. Dementsprechend ginge es dem Social-Media Konzern nicht um politische Einflussnahme, weshalb Perez ausdrücklich betont, dass man nicht zum neuen BlackRock werden wolle.

Der Vermögensverwalter wird dank seines weitreichenden Einflusses oft als „heimliche Weltmacht“ kritisiert, eine Rolle, die sich sowohl Facebook als auch die Libra Association nicht zu eigen machen möchte:

„Dementsprechend sehen wir die Befürchtungen, dass unsere Kryptowährung eine destabilisierende Wirkung auf Landeswährungen haben könnte, an die Libra angebunden ist, als völlig unbegründet an.“

Bedenken sollen ausgeräumt werden

In diesem Kontext bestätigte Perez gleichsam, dass Libra an mehrere Landeswährungen angebunden sein wird, allerdings nicht an den chinesischen Yuan.

Wie Cointelegraph zuvor berichtet hatte, feilt Peking momentan an einer eigenen Digitalwährung, die wiederum als Antwort auf Facebook Libra gedacht ist, da die chinesische Zentralregierung ihrerseits befürchtet, dass dadurch die Vorherrschaft des US-Dollars verstärkt werden könnte.

Nichtsdestotrotz ist Perez überzeugt davon, dass bis zum geplanten Start alle rechtlichen und politischen Hürden aus dem Weg geräumt sind.

Die frühzeitige Ankündigung des Projektes sei beabsichtigt gewesen, um ein Jahr Vorlauf zu haben und alle etwaigen Probleme bereits im Vorfeld lösen zu können.

Frankreich hat sich zuletzt allerdings positiv zur Besteuerung von Kryptowährungen gezeigt, was darauf hindeuten könnte, dass es vielleicht auch für Libra noch Spielraum gibt, um in der Gunst von Präsident Macron und seiner Regierung zu steigen.

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