Die Financial Conduct Authority (FCA), die Finanzaufsicht des Vereinigten Königreichs, hat weitere Richtlinien für Krypto-Unternehmen veröffentlicht, die für Krypto-Dienstleistungen werben. Die FCA hat im Oktober 2023 neue Vorschriften für die Werbung für Kryptowährungen eingeführt und unterstützt die Branche seitdem bei der Einhaltung dieser Vorgaben.

Die Regulierungsbehörde untersuchte vor diesem Hintergrund, wie die Unternehmen die Anforderungen für die Bewerbung von Krypto-Diensten bisher umsetzen. Sie wählte Unternehmen aus, die den Anforderungen bereits unterliegen, forderte von ihnen Informationen an und besuchte sie.

FCA bewertet Verhalten der Kryptobranche

Die FCA wollte dahingehend wissen, wie die Unternehmen mit der 24-stündigen Bedenkzeit, den personalisierten Risikowarnungen, der Kundenkategorisierung, der Bewertung der Angemessenheit der Investition, der Aufbewahrung von Unterlagen und der Sorgfaltspflicht für Krypto-Anlagen umgehen. Die Behörde teilte ihre Ergebnisse anschließend in gute und schlechte Praktiken ein.

Die meisten Ratschläge, die zu den betreffenden Themen erforscht wurden, sind ziemlich klar und eindeutig. Eine gute Praxis in Bezug auf die Bedenkzeit war zum Beispiel:

„Wir müssen klar darauf hinweisen, dass es eine Bedenkzeit gibt, und erklären, dass diese dazu da ist, um sicherzustellen, dass die Verbraucher sich die Zeit nehmen, um zu überlegen, ob das Produkt das Richtige für sie ist.“

Einige der Hinweise waren wiederum substanzieller. „Bei einigen Firmen schien die Sorgfaltsprüfung übermäßig darauf konzentriert zu sein, ob der jeweilige Kryptowert in bestimmten Ländern ein Wertpapier darstellt, anstatt auf die regulatorischen Anforderungen im Vereinigten Königreich zugeschnitten zu sein", heißt es in der Bewertung. Und weiter:

„Wir haben festgestellt, dass sich die Unternehmen auf Branchenvergleiche verlassen, um zu ermitteln, was akzeptabel ist. Angesichts des Ausmaßes schlechter Praktiken auf dem Markt sollten die Unternehmen dies nicht tun.“

„Stattdessen erwarten wir, dass die Unternehmen direkt mit uns zusammenarbeiten, um die Standards in der gesamten Branche zu verbessern“, heißt es deshalb seitens der Behörde.

Der lange Weg zur Compliance

Die FCA kündigte im Juni 2023 an, dass die neuen Regeln im Oktober desselben Jahres eingeführt werden würden. Sie sollten die zuvor im August 2022 aufgestellten Regeln ersetzen. Die FCA erkannte dabei im Voraus, dass die Vorschriften bis Oktober nicht vollständig erfüllt werden würden, und gab einigen Unternehmen eine Frist bis zum 8. Januar 2024, um die neuen Vorgaben zu erfüllen.

Quelle: Financial Conduct Authority

Kaum mehr als zwei Wochen nach Inkrafttreten der Werbevorschriften habe die FCA mehr als 200 Verstöße gegen die Vorschriften festgestellt. Auch Binance hatte Probleme mit der Einhaltung der Vorschriften, nachdem einem Bankpartner der großen Kryptobörse Beschränkungen auferlegt worden waren.

Die FCA veröffentlichte im November zusätzliche Richtlinien, um Krypto-Unternehmen bei der Einhaltung der Vorschriften zu unterstützen.

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