Eine Aufsichtsgruppe hat eine Untersuchung der politischen Spenden von Sam Bankman-Fried gefordert. Sie behauptet, der ehemalige FTX-CEO habe zugegeben, dass er unter dem Tisch mehrere Millionen US-Dollar an Republikaner gespendet und damit gegen Bundesrecht verstoßen habe.

Die Citizens for Responsibility and Ethics in Washington (CREW) reichten die Beschwerde bei der Bundeswahlkommission (FEC) am 8. Dezember ein und beriefen sich dabei auf Kommentare von Bankman-Fried in einem Interview vom 16. November mit der Kryptowährungs-Vloggerin Tiffany Fong, das am 29. November auf YouTube veröffentlicht wurde.

CREW erklärte in seiner Beschwerde, dass wohlhabende Spender das Citizen United-Urteil häufig dazu nutzen, Bundesgesetze im Zusammenhang mit Offenlegung zu umgehen, indem sie Vermittler einschalten und behaupten, sie wüssten nicht, wohin die Gelder fließen. Bankman-Frieds habe das aber selbst eingestanden. Der Senior Vizepräsident und Chefsyndikus bei CREW Donald Sherman erklärte dazu:

"Bankman-Fried hat diesen leisen Teil laut ausgesprochen. Er hat zugegeben, dass er gegen Bundesgesetze verstoßen hat, die sicherstellen sollen, dass die Amerikaner Transparenz bei der Finanzierung von Wahlen haben. Nun muss er zur Rechenschaft gezogen werden.

CREW hat die FEC gebeten, den Verstoß zu untersuchen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen, wie etwa die Weiterleitung dieser Angelegenheit an das Justizministerium zur Strafverfolgung.

Die Gruppe wirft Bankman-Fried "direkte und schwerwiegende Verstöße gegen das Bundeswahlgesetz" vor, dass die Offenlegung politischer Spenden von über 200 US-Dollar pro Jahr vorschreibt.

In dem Interview mit Fong am 16. November behauptete Bankman-Fried, er habe "an beide Parteien etwa gleich viel gespendet". Angesichts der Tatsache, dass er laut OpenSecrets der zweitgrößte Spender der Demokraten war, scheinen diese Spenden unter der Hand eine beträchtliche Summe zu sein.

"Alle meine republikanischen Spenden waren unter dem Tisch", so SBF. Er fügte hinzu:

"Das hatte keine regulatorischen Gründe, sondern es war die Tatsache, dass die Reporter ausflippen, wenn man den Republikanern spendet, denn die sind alle super liberal. Und ich wollte eine solche Diskussion nicht anfangen."

Bankman-Fried ist seit dem Zusammenbruch von FTX auf einer Art Entschuldigungstour und hat mehrere öffentliche Auftritte absolviert. Darunter etwa Interviews auf dem DealBook Summit der New York Times, bei Good Morning America mehrere Twitter-Spaces.

Er hat wiederholt behauptet, dass er diese Interviews gegen den Rat seiner Anwälte führe, die ihm geraten hätten, sich zurückzuhalten und nichts zu sagen, damit seine Äußerungen ihn nicht in Schwierigkeiten bringen.